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Gesundheit-News: Intelligentes Hören - Mit moderner Technik erleichtern Hörakustiker den Alltag

3. Oktober 2019

Mainz (ots). Künstliche Intelligenz, moderne Sensortechnik und Digitalisierung sind Tools, die Menschen mit Hörverlust mehr Lebensqualität im Alltag ermöglichen. Der 64. Internationale Hörakustiker-Kongress findet im Oktober 2019 in Nürnberg statt. Dort wird die Vielfalt moderner Hörlösungen präsentiert: Telefonieren und Musikhören mit Hörsystemen, Sprachübersetzung, Steuerung von Haushaltsgeräten und automatische Programmwahl für verschiedene Bewegungsarten sind nur einige davon.

Es gibt viele Situationen, in denen gutes Hören und Verstehen gefragt sind, im Café oder Restaurant, beim Sport oder im Straßenverkehr. Hier erweisen sich moderne Hörsysteme als unverzichtbare Alltagshelfer: Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) können die smarten Geräte aus dem Verhalten ihres Nutzers Erfahrungen sammeln, wiederkehrende Muster erkennen und daraus Regeln für künftige Hörsituationen ableiten. "Das Hörsystem lernt zum Beispiel, dass seine Trägerin beim Radfahren gerne eine Windgeräuschunterdrückung nutzt", erklärt EUHA-Präsidentin Beate Gromke. "Es erkennt außerdem die für das Radeln typische Geräuschkulisse." 

Fortan aktiviert es in diesen Situationen automatisch die Windgeräuschunterdrückung, ohne dass die Trägerin selbst etwas einstellen muss. Voraussetzung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Hörsystemen ist eine optimale und bedarfsgerechte Programmierung der Geräte durch den Hörakustiker. Dieser passt die Systeme individuell an und berücksichtigt dabei sowohl einen eventuell vorhandenen Hörverlust wie auch die ganz spezifischen Präferenzen des Kunden. "Diese Feinjustierung ist Grundlage dafür, dass die Algorithmen in den Hörsystemen Hörvorlieben erkennen und bevorzugte Einstellungen abrufen können", betont Gromke.

Zuhören in Vortrags- oder Klassenräumen, Konzertsälen oder vergleichbaren Situationen kosten Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen oft große Anstrengung. Abhilfe schaffen können ausgebildete Hörakustiker, die Experten auch für drahtlose akustische Übertragungsanlagen (DAÜ) sind. Hierbei wird ein Sendermikrofon drahtlos mit dem Empfängergerät - einem modernen Hörsystem - gekoppelt. So kommen die akustischen Signale des Sprechenden direkt und in exzellenter Qualität im Gehör des DAÜ-Nutzers an. Hörakustiker informieren nicht nur über die aktuell am Markt verfügbaren Lösungen und die Möglichkeiten zur Installation einer solchen Anlage, sie beraten auch zu Fragen der Kostenübernahme und unterstützen bei entsprechenden Anträgen. Vor Ort überprüfen sie die Funktion der DAÜ und können Optimierungen vornehmen. 

"Nicht nur für Menschen mit einer Hörminderung, sondern auch für Normalhörende können Vortragssituationen mithilfe einer DAÜ sehr viel entspannter sein", verspricht Beate Gromke, Hörakustikmeisterin und Präsidentin der Europäischen Union der Hörakustiker e. V. (EUHA). Die EUHA hat eine Leitlinie herausgegeben, die Hörakustiker und -akustikerinnen in der Praxis dabei unterstützt, Funktion und Nutzen einer Anlage bestmöglich zu überprüfen. Diese Leitlinie kann online unter www.euha.org/leitlinien abgerufen werden.

Zu künstlicher Intelligenz in Hörsystemen, zu drahtlosen akustischen Übertragungsanlagen und vielen weiteren Themen informieren sich Hörakustiker aus der ganzen Welt auf dem 64. Internationalen Hörakustiker-Kongress. Dieser findet vom 16. bis 18. Oktober 2019 in der Messe Nürnberg statt. In über 20 wissenschaftlichen Fachvorträgen können sich Akustiker für ihre professionelle Arbeit mit den Kunden weiterbilden. Auf der begleitenden Fachausstellung zeigen zudem mehr als 140 internationale Aussteller ihre Produktneuheiten.



Text: Europäische Union der Hörakustiker e. V., übermittelt durch news aktuell