Bonn (ots). Bei Blasenschwäche ist alles besser als
Nichtstun. In jedem Fall lohnt sich eine Verhaltenstherapie. Dazu zählen zum
Beispiel Blasentraining, Kräftigung des Beckenbodens und Entspannungsübungen.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Übersichtsarbeit zur
Behandlung der Harninkontinenz bei Frauen.
Unter Frauen ist Blasenschwäche weit verbreitet,
insbesondere während oder kurz nach der Schwangerschaft sowie im höheren Alter.
Dennoch ist Inkontinenz kein unausweichliches Schicksal, sondern lässt sich
durchaus erfolgreich behandeln. Das ist die erste wichtige Botschaft der
Autoren einer Übersichtsarbeit, die 84 Studien zur Behandlung der weiblichen
Blasenschwäche unter die Lupe genommen hat. In den allermeisten Studien
erzielte die jeweilige Therapie bessere Ergebnisse als gar keine Behandlung.
Die zweite, vielleicht noch interessantere Erkenntnis: Eine Verhaltenstherapie
führt immer zu einer Linderung oder sogar zum Abklingen der Symptome. Ob allein
oder als Ergänzung zu Medikamenten ist sie einer Behandlung nur mit
Medikamenten stets überlegen.
Verhaltenstherapie: Klingt schwieriger als es ist
Hinter dem etwas abschreckenden Begriff
Verhaltenstherapie verbergen sich Maßnahmen, die den Beckenboden stärken,
entspannend wirken oder das Gefühl für den Harndrang verbessern sollen. Je nach
Form der Blasenschwäche werden zum Beispiel Yoga oder Achtsamkeitstraining,
Beckenbodengymnastik, Blasen- und Toilettentraining eingesetzt. Für Frauen mit
Übergewicht lohnt es sich außerdem, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen und
etwas abzunehmen. Bei der Belastungsinkontinenz, die von einem geschwächten
Beckenbodenmuskel herrührt, reichen solche Maßnahmen mitunter schon aus.
Patientinnen mit überaktiver Blase oder einer Mischform der Blasenschwäche
profitieren meist von einer Kombination aus Verhaltensänderungen und
blasenentspannenden Medikamenten.
Info-Broschüre mit Beckenbodenübungen: "Blasenschwäche bei Frauen", postalisch oder über die Website kostenfrei erhältlich beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV), Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, unter:
Text: BGV - Info Gesundheit e.V., übermittelt durch
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