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Haare N  gel 05.09.19 14.00

Gesundheit-News: Gesunde Haare und Nägel - Strukturschäden behandeln und vorbeugen


5. September 2019

Jeder fünfte Mensch leidet unter brüchigen, splitternden Fingernägeln oder spröden, dünnen Haaren und Haarausfall. Für die Betroffenen bedeutet das einen nicht unerheblichen Verlust ihrer Lebensqualität. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb man Strukturschäden und Wachstumsstörungen von Haaren und Nägeln nicht als kosmetisches Problem verharmlosen und abtun sollte. Neben äußeren Einflüssen können auch Krankheiten, Hormonveränderungen, Medikamente oder eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen für die Symptome verantwortlich sein.

In allen Fällen ist Geduld gefragt, denn auch wenn die Ursache behandelt werden kann, können bereits sichtbare Schäden an Haaren und Nägeln nachträglich nicht gebessert werden.

Aufbau und Wachstum von Haaren und Nägeln

Haare und Nägel – sichtbare Zeichen von Gesundheit und Schönheit

Volles, glänzendes Haar und schöne, feste Nägel sind Ausdruck von Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden und gehören zu einem gepflegten Erscheinungsbild einfach dazu. Kein Wunder, dass vor allem Frauen darunter leiden, wenn ihre Haare dünn, spröde oder glanzlos sind und die Fingernägel splittern. Von Haut - und Haarproblemen sind fast 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Die zahlreichen Ursachen, die für Strukturschäden und Wachstumsstörungen von Haaren und Nägeln verantwortlich sein können, gilt es abzuklären – doch die wenigsten Betroffenen suchen einen Arzt auf oder lassen sich in der Apotheke beraten. Stattdessen probieren sie auf eigene Faust verschiedene Mittel aus, die das Übel jedoch nur selten an der Wurzel packen und entsprechend wirkungslos sind. Wer wissen möchte, was Haaren und Nägeln grundsätzlich gut tut, sollte über Aufbau, Zusammensetzung und Wachstum von Haaren und Nägeln informiert sein.

Haare

Kopfhaare wachsen etwa 1 Zentimeter im Monat und können im Laufe eines Lebenszyklus bis zu 80 Zentimeter lang werden. Das monatliche Nagelwachstum beträgt zwischen 2 und 5 Millimeter.

Haare bestehen zu 90 Prozent aus Keratin, einer sehr stabilen Eiweißverbindung, die Haaren, Haut und Nägeln ihre Festigkeit und Elastizität verleiht. Medizinisch betrachtet sind Haare nichts anderes als verhornte Zellschichten der Haut, die wie an einem Faden aufgereiht sind und ebenso wie die Nägel zu den Hautanhangsgebilden gehören. Jedes Haar hat einen eigenen Kanal, in dem es gebildet und nach oben geschoben wird. Den sichtbaren Teil des Haares nennt man Haarschaft. Die Haarwurzel, die die Versorgung des Haares übernimmt, endet in der Haarzwiebel, die dem Haar seinen Halt gibt. Über die Wurzelscheide (Haarfollikel) ist die Haarwurzel in die Haut eingebettet und nimmt dort die für die Struktur und das Wachstum der Haare wichtigen Nährstoffe auf. Am Haarfollikel sitzt die Talgdrüse, die das Haar einfettet und vor dem Austrocknen schützt.

Das sichtbare Haar, das über der Hautoberfläche liegt, ist in drei Schichten aufgebaut: In der Mitte befinden sich die Markzellen, die von einer Faserschicht umgeben sind. Diese Faserschicht, auch Haarrinde genannt, besteht aus Keratin und macht den Hauptbestandteil des Haares aus. Sie bestimmt die Elastizität und Reißfestigkeit des Haares. Die Schuppenschicht bildet die äußerste Schicht des Haares. Ähnlich wie bei einem Tannenzapfen liegen die Schuppen mehrlagig übereinander – bei gesundem Haar schmiegen sich die Plättchen eng an den Haarschaft und lassen das Haar glänzen. Öffnen sich die Schuppen, wirken die Haare stumpf, werden porös und brüchig.

Da die Haarzwiebeln am Kopf besonders aktiv sind, wächst Kopfhaar schneller als andere Körperhaare. Außerdem wächst es in Zyklen: Der Wachstumsphase (2 bis 6 Jahre) folgt die Übergangsphase (1 bis 2 Wochen), an die sich die Ruhephase (2 bis 4 Monate) anschließt, bevor es ausfällt und neuem Haar Platz macht. Kopfhaare wachsen etwa 1 Zentimeter im Monat und können im Laufe eines Lebenszyklus bis zu 80 Zentimeter lang werden. Jeden Tag fallen etwa 60 bis 100 Haare aus – das ist völlig normal.

Nägel

Auch Finger- und Fußnägel bestehen überwiegend aus Keratin. Wie beim Haar werden die verhornenden Zellen langsam von hinten nach vorne geschoben. Das Endprodukt – die Nagelplatte – ist durch die dachziegelartige Anordnung drei unterschiedlich fester Hornschichten allerdings deutlich härter als ein Haar. Die Blutkapillaren, die unter dem Nagel liegen und durch ihn hindurchscheinen, verleihen ihm seine rosa Farbe. Unter der Nagelplatte befindet sich das Nagelbett. Der mit der Haut verbundene Bereich des Nagels wird Nagelwurzel genannt. Diese Zone ist für das Wachstum und die Versorgung des Nagels mit Nährstoffen verantwortlich. Die rechts und links des Nagels aufgeworfene Haut formt sich zum Nagelwall, das untere Ende schließt mit der Nagelhaut ab, die das Eindringen von Bakterien verhindert. Das monatliche Nagelwachstum beträgt zwischen 2 und 5 Millimeter. Je nach Alter und Stoffwechsel dauert eine komplette Nagelerneuerung an den Fingern 6 bis 24 Monate, an den Zehen etwa 12 Monate.

 

Text:   Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.