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POESIE AUS MAGDEBURG ZUM ABEND

books 1841116 1920




Gute Hände


Ein Bücherfreund zieht in ein kleines Zimmer.
Bislang begleiteten ihn Bücher immer.
Nun fehlt der Platz. Er schreibt in dieser Wende:
Gebe die Bücher nur in gute Hände.


Ein Vater liebt die Tochter heiß und innig –
dass sie nun fortgeht, findet er nicht sinnig. 
Sie tröstet ihn, dass sie’s nicht so empfände.
Er seufzt: Zum Glück kommst du in gute Hände.


Ein alter Mensch schloss ab mit seinem Leben –
es hatte viele Jahre ihm gegeben.
Nun wünschen wir für ihn bei diesem Ende,
dass seine Seele kommt in gute Hände…


Helga Schettge