iga.Report 39 erschienen - Leiharbeit, Minijob und Co.:
iga-Publikation zeigt, wie betriebliche Gesundheitsförderung auch bei Teilzeit
und befristeter Beschäftigung gelingen kann
Zeitarbeit, Minijob, Projekt-Vertrag: Ein Fünftel aller
Erwerbstätigen in Deutschland hat keine unbefristete Vollzeitstelle. Für die
betriebliche Gesundheitsförderung ist diese Gruppe von Beschäftigten aus
verschiedenen Gründen schwer zu erreichen.
Eine neue Publikation der Initiative Gesundheit und
Arbeit (iga) zeigt, wie Unternehmen dennoch etwas für die Gesundheit ihrer
Minijobber, Teilzeitkräfte sowie Zeitarbeitskräfte tun können: mit Angeboten
direkt am Arbeitsplatz.
Der ständige Druck eine neue Arbeitsstelle zu finden,
Existenzängste sowie mangelnde soziale Einbindung in das Unternehmen können
sich auf die Gesundheit von Beschäftigten in befristeten Arbeitsverhältnissen
oder Teilzeit auswirken. Gleichzeitig sind diese Beschäftigten schwerer für
Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu erreichen als Vollzeitbeschäftigte mit
unbefristeten Arbeitsverträgen. So ist es für Teilzeitbeschäftigte durch ihre
verringerte Stundenzahl häufig nur eingeschränkt möglich, an
Gesundheitsangeboten teilzunehmen. Zeitarbeitskräfte stehen oft vor dem
Problem, dass nicht das entleihende Unternehmen zuständig für ihre
Gesundheitsförderung ist, sondern das Verleihunternehmen, von dem sie örtlich
getrennt sind. Aufsuchende Gesundheitsförderung kann hier eine Lösung sein.
"Aufsuchende Gesundheitsförderung" bedeutet
Gesundheitsförderung direkt am Schreibtisch, der Werkbank oder dem
Verkaufstresen. Übungseinheiten, Informations- oder Beratungsangebote werden
niederschwellig, nah am Arbeitsplatz und während des Arbeitstages angeboten.
Der Vorteil: Die Beschäftigten müssen keine entfernt liegenden Räume aufsuchen
oder die Gesundheitsförderung in den Feierabend verlagern. So lassen sich auch
Mitarbeitende zum Mitmachen motivieren, die Gesundheitsangebote des Betriebs
oft nicht wahrnehmen. Die einzelnen Angebote dienen zum Beispiel dazu, Stress
abzubauen, Herz und Kreislauf zu stärken sowie Augen und Rücken zu entlasten.
Das kann Erkrankungen effektiv vorbeugen. Da beispielsweise Übungen direkt am
Arbeitsplatz stattfinden, können die Mitarbeitenden zugleich über die konkreten
Belastungen vor Ort und Gesundheitsrisiken aufgeklärt werden
Der iga.Report "Flexible Beschäftigungsformen und
aufsuchende Gesundheitsförderung im Betrieb" enthält zahlreiche Beispiele
zur Anwendung der Maßnahmen in verschiedenen Branchen und Jobs. Darunter:
Bildschirmtätigkeiten, Arbeit im Schichtdienst, gefährliche Jobs, Arbeit in der
Personenbeförderung, im Callcenter sowie in der Kosmetik-, Chemie- und
Nahrungsmittelbranche.
Initiative Gesundheit und Arbeit
In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) arbeiten
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung zusammen. Ziel der Initiative ist
es, die Gesundheit im Arbeitsleben zu fördern. iga ist eine Kooperation von BKK
Dachverband , der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dem
AOK-Bundesverband und dem Verband der Ersatzkassen (vdek).
Der iga-Report 39 zum Download:
(Gemeinsame Pressemitteilung von Verband der Ersatzkassen
(vdek), BKK Dachverband, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) und
AOK-Bundesverband). Foto: Reinigungskraft im Bad - stq