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Geflügelwirtschaft lehnt pauschale "Fleischsteuer" ab: "Wir brauchen einen Gesellschaftsvertrag und keinen Sommerloch-Schnellschuss"

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Mittwoch, den 7. August 2019

Zur aktuellen Diskussion um eine "Fleischsteuer" für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG):

"Mehr Tierwohl über eine pauschale ,Fleischsteuer' erreichen zu wollen, ist der falsche Weg und funktioniert nicht. Das Einzige, was man erreichte, wäre eine noch stärkere Wettbewerbsverzerrung zulasten heimischer Erzeuger. Denn eine prozentuale Besteuerung lässt den absoluten Preisunterschied zwischen ausländischer Billigware und dem nach hohen deutschen Standards erzeugten Fleisch noch weiter ansteigen. Und zielgerichtet ist eine ,Fleischsteuer für mehr Tierwohl' ohnehin nicht, da die Mehrwertsteuer keine Zweckbindung zulässt. Daher kann der richtige Weg für mehr Tierwohl nur eine Tierwohlprämie sein. Dafür aber brauchen wir keinen Schnellschuss mitten im Sommerloch, sondern einen sorgfältig ausgearbeiteten Gesellschaftsvertrag mit dem Konsens aller Beteiligten aus Landwirtschaft, NGOs und Politik. Im Rahmen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung erarbeiten Fachleute aktuell Vorschläge zur Finanzierung von mehr Tierwohl. Diese Vorschläge sollten wir abwarten."


Foto: Friedrich-Otto Ripke / Copy ZDG