Hamburg (ots). Wenn die Einschulungen der 1. Klassen
stattfinden, sind Federtasche, Brotdose und Schnellhefter bereits seit langem
gekauft und stolz im Ranzen verstaut. Doch bald schon kommen Bücher, Mappen und
Hefte hinzu, der Ranzen wird schwerer. Und so sorgen sich viele Eltern jedes
Jahr aufs Neue um die Gesundheit ihrer Kinder.
Rückenschäden, Schulterbeschwerden, Kopfschmerzen - die
Liste der möglichen Ausfallerscheinungen bei den Kleinen, die sich endlich wie
die Großen fühlen dürfen, ist lang. Doch anstatt vorschnell in Panik
auszubrechen, sollte mit Bedacht überprüft werden, wie der Ranzen gepackt und
vor allem wie er getragen wird, um orthopädische Schäden bei jungen
Schulkindern zu vermeiden.
Prof. Dr. Ralf Stücker, Ärztlicher Direktor und Leitender
Arzt der Kinderorthopädie im Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) in Hamburg, weiß,
worauf es beim Tragen des Ranzens ankommt. "Das Gewicht sollte gleichmäßig
verteilt sein und der Ranzen nicht zu weit unten anliegen, sodass der Druck von
der Lendenwirbelsäule genommen wird", so Stücker. "Es empfiehlt sich
grundsätzlich, einen Ranzen mit gut gepolsterten, mindestens vier Zentimeter
breiten Schulterträgern zu kaufen, zudem sollte ihre Länge auf beiden Seiten
gleich eingestellt sein, um Beschwerden in der Schulter zu vermeiden." Wer
den Ranzen falsch aufsetzt, laufe Gefahr, das zu tragende Gewicht mit einer
falschen Körperhaltung auszugleichen. Viele Kinder neigen daher dazu, ein
Hohlkreuz zu machen. Ist der Ranzen eng am Körper angebracht, die schweren
Teile körpernah und die leichteren Gegenstände weiter weg vom Körper verstaut,
so kann einer schadhaften Dauerbelastung bereits entgegengewirkt werden. Als
allgemeine Faustregel gilt, dass ein Ranzen maximal 10 bis 15 Prozent des
Eigengewichts des Kindes wiegen sollte. "Wichtig ist auch, dass die Kinder
nicht so lange mit dem Ranzen auf dem Rücken unterwegs sind", führt Prof.
Dr. Ralf Stücker fort. "Außerdem sollten sich Kinder zum Ausgleich
genügend bewegen, damit der Haltungs- und Bewegungsapparat ausreichend
trainiert wird." Schultaschen mit nur einem Schulterriemen sollten
zumindest in den Anfangsjahren vermieden werden, da die Wirbelsäule bei Mädchen
zumeist erst mit 14 oder 15 Jahren vollständig ausgebildet ist, bei Jungen
sogar erst mit 16 oder 17 Jahren. Rucksäcke hingegen sind nicht grundsätzlich
schädlicher als herkömmliche Ranzen. Aber auch hier sollte darauf geachtet werden,
das Gewicht auf Höhe der Burstwirbelsäule zu legen.
Um den Start ins Schulleben ein wenig zu erleichtern und
möglichen Rückenschmerzen vorzubeugen, finden Sie hier die wichtigsten Tipps
dazu, wie ein Ranzen richtig getragen werden sollte:
1. Schwere Utensilien nah am Körper verstauen, die
leichten weiter vorne im Ranzen.
2. Schulterriemen sollten mindestens vier Zentimeter
breit und gut gepolstert sein.
3. Schulterriemen müssen beidseitig auf gleicher Höhe
sein.
4. Ranzen im Bereich der Brustwirbelsäule tragen, nicht
zu weit unten.
5. Zu langes Tragen des Ranzens vermeiden.
Text: AKK Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, übermittelt
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