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Willingmann: „Die Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt ist auf Erfolgskurs“

csm Portrait Staatssekretaer Willingmann Copyright MW Andreas Lander 3952072f4e

Mittwoch, den 7. August 2019

Ziele aus dem Masterplan 2020 erreicht / Neuer Plan wird erarbeitet

Die Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt hat sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt und verzeichnet auch im laufenden Jahr deutliche Zuwächse bei Ankünften und Übernachtungen. Das geht aus einer aktuellen Bestandsaufnahme des Wirtschaftsministeriums zur Umsetzung und Fortschreibung des Masterplans Tourismus hervor. Zwischen 2013 und 2018 verzeichnete die Branche Zuwächse von 18,97 Prozent bei den Ankünften und 17,59 Prozent bei den Übernachtungen. Die im Jahr 2013 im Masterplan Tourismus für das Jahr 2020 als Ziel gesetzte Marke von acht Millionen Übernachtungen in Sachsen-Anhalt wurde bereits im Jahr 2017 erreicht und 2018 nochmal übertroffen. Im vergangenen Jahr registrierte die Tourismuswirtschaft 8,23 Millionen Übernachtungen und konnte damit an das erfolgreiche Luther-Jahr 2017 mit 8,14 Millionen Übernachtungen nahtlos anknüpfen.

Wachstum in Sachsen-Anhalt im Ländervergleich überdurchschnittlich

Die erfolgreiche Entwicklung der Branche lässt sich zudem im bundesdeutschen Ländervergleich verdeutlichen: In den vergangenen fünf Jahren ist die Tourismuswirtschaft sowohl im ostdeutschen Vergleich als auch im Vergleich mit den westdeutschen Flächenländern überdurchschnittlich gewachsen. Der ostdeutsche Durchschnitt fiel mit 14,2 Prozent bei den Ankünften und 10,7 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zu den Werten Sachsen-Anhalts (18,97 bzw. 17,59 Prozent) niedriger aus. Von den ostdeutschen Ländern realisierte nur das Land Brandenburg eine höhere Steigerung der Ankünfte (+20,16%) und Übernachtungen (+17,59%). Auch gegenüber dem westdeutschen Durchschnitt (ohne Stadtstaaten) entwickelte sich Sachsen-Anhalt bei den Übernachtungen überdurchschnittlich. Hier lag der Zuwachs im Westen lediglich bei 13,22 Prozent.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) freut sehr über die Entwicklung: „Die Bilanz der vergangenen Jahre belegt eindrucksvoll, dass sich die Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt auf Erfolgskurs befindet. Dazu beigetragen haben neben Großereignissen wie dem Luther-Jubiläum im Jahr 2017 auch vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Tourismuswirtschaft. Im Ergebnis konnten dadurch die Ziele des Masterplans Tourismus 2020 teils vorfristig erfüllt werden.“ Zu ihnen zählten unter anderem mehr Ankünfte und Übernachtungen, Ausbau der Beherbergungskapazitäten, mehr Qualität und Barrierefreiheit. 


Investitionsförderung führt zu Wachstum bei Hotels und Gaststätten

In Ostdeutschland ist in den vergangenen fünf Jahren nur das Land Sachsen-Anhalt durch ein deutliches Kapazitätswachstum von 5,2 Prozent aufgefallen, andere Bundesländer verzeichneten geringe Zuwächse (Thüringen +1%, Sachsen +0,8%, Brandenburg +0,5% und Mecklenburg-Vorpommern -3,7%, Deutschland gesamt +3,9%). Das Wirtschaftsministerium hatte 2017 die Rahmenbedingungen insbesondere für die Förderung von Unternehmen im Bestand verbessert. „Die deutliche Zunahme von Förderanfragen aus dem Bestand zeigt, dass diese Maßnahme auch greift. Der Ausbau der Kapazitäten im Ländervergleich ist klares Indiz dafür“, so Willingmann.

 
Zahl ausländischer Gäste nach Luther-Jubiläum rückläufig / Willingmann: Sachsen-Anhalt muss tolerant und weltoffen bleiben

Herausfordernd bleibt die Vermarktung Sachsen-Anhalts als Tourismus-Standort im Ausland. Nach dem erfreulich hohen Besucheraufkommen im Jahr 2017 durch das Reformationsjubiläum ist eine rückläufige Entwicklung bei Ankünften und Übernachtungen ausländischer Gäste zu verzeichnen. 2018 betrug das Minus 12,5 Prozent, im laufenden Jahr beträgt das Minus bei Übernachtungen vier Prozent. 2018 wurden 556.075 Übernachtungen ausländischer Gäste registriert, bis Mai 2019 waren es 179.575. „Es war zu erwarten, dass wir nach einem so herausragenden Ereignis wie dem Reformationsjubiläum Rückgänge verkraften müssen“, erläutert Willingmann. „Ich bin aber optimistisch, dass auch hier die Trendwende zum Positiven gelingen wird, zumal wir auf die Entwicklung bereits reagiert haben.“ Für den Landeshaushalt 2020/2021 hat das Wirtschaftsministerium eine Erhöhung der Mittel für die Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) von 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Die IMG soll die Gelder für gezieltes Auslandsmarketing einsetzen. „Sachsen-Anhalt hat mit seinen Weltkulturerbestätten, dem Harz und vielen weiteren Highlights enorm viel zu bieten, diese Botschaft müssen wir über unsere Landesgrenzen hinaus weitertragen“, so Willingmann.

Der Minister betont zudem: „Entscheidend für die Wahrnehmung Sachsen-Anhalts im Ausland wird in den kommenden Jahren aber auch die Frage sein, ob es uns gelingt, weiterhin ein deutliches Zeichen zu setzen, dass unser Land tolerant, weltoffen ist und sich unsere Gäste unabhängig ihrer Herkunft, Hautfarbe und religiösen Zugehörigkeit bei uns jederzeit wohl und sicher fühlen können.“ Dies zu gewährleisten, sei nicht nur eine zentrale Aufgabe der Landesregierung, sondern aller politischer und gesellschaftlichen Akteure in Sachsen-Anhalt.

 
2019 für die Tourismuswirtschaft bislang ein erfolgreiches Jahr

Trotz der rückläufigen Entwicklung bei Ankünften und Übernachtungen ausländischer Gäste verzeichnet die Tourismuswirtschaft insgesamt bislang ein erfolgreiches Jahr. Zum Stand Mai 2019 stiegen die Ankünfte um 3,5 % auf 1,26 Mio. und die Zahl der Übernachtungen um 2,5 % auf 3,02 Mio. Damit liegt Sachsen-Anhalt insbesondere bei den Übernachtungen über dem Bundesdurchschnitt, der +2,7% bei den Ankünften und +2,2% bei den Übernachtungen (Stand Mai) zu verzeichnen hatte.


Masterplan Tourismus wird 2020 fortgeschrieben

Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Fortschreibung des Masterplans Tourismus. Das künftige touristische Gesamtkonzept für Sachsen-Anhalt soll bis Juni kommenden Jahres unter Beteiligung zahlreicher Akteure (darunter Kammern, Landestourismusverband, IMG) erarbeitet werden und Ziele bis zum Jahr 2027 definieren. „Die bisherigen Ziele für den Landestourismus müssen vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und Veränderungen im Verhalten der Gäste angepasst werden“, betont Willingmann hierzu. Zu nennen seien unter anderem Nachhaltigkeit, Fachkräfte, Digitalisierung und Entwicklung der ländlichen Räume.

Die Evaluation und die Fortschreibung des Masterplan Tourismus Sachsen-Anhalt wird durch eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Staatsekretärs Thomas Wünsch geführt und durch einen Fachbeirat begleitet. Fachworkshops sollen den Prozess sowohl in der Phase der Evaluation als auch in der Phase der Fortschreibung inhaltlich unterstützen und eine breite Beteiligung der Akteure sichern. Der Fachbeirat wird aus Vertretern der Ressorts der Landesregierung, der Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes, der Tourismusverbände und der Tourismusausschüsse der Industrie- und Handelskammern gebildet. Die Ergebnisse des Projektes sollen in einer Abschlusskonferenz im Sommer 2020 vorgestellt werden.