Samstag, den 27. Juli 2019
Von Doris Richter
In über 200 Städten in Europa gibt es einen Roland vor dem Rathaus. Sie sind sehr unterschiedlich in der Darstellung, das ist aber künstlerische Freiheit und hat mit der eigentlichen Person Roland nichts zu tun.
Unser Roland in Magdeburg wird als ein Krieger dargestellt, auf seiner Rückseite kann man die Zahl 778 lesen. Wer war nun der Roland eigentlich? Roland war Markgraf der Bretagnie. Er ist mit Karl dem Großen in den Krieg gegen die Mauren in Nordspanien unterwegs gewesen. In dieser Schlacht ist er im Jahr 778 gestorben bzw. gefallen. Roland war angeblich der Sohn aus Karls des Großen inzestuöser Beziehung zu seiner Schwester Adalhaid. Ob an diesem Gerücht etwas dran ist oder ob es sich um üble Nachrede handelt, lässt sich heute nicht eindeutig feststellen. Im Rolandslied wird Roland als Neffe von Karl dem Großen genannt. Viele Städte in Europa setzen sich eine Rolandsfigur vor das Rathaus. Sie verkörpert die Eigenständigkeit einer Stadt mit Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit.
Als Stadtführerin weiß Doris Richter viel Wissenswertes über unsere Stadtgeschichte zu erzählen. In Magdeburger-News beantwortet sie Fragen, bei denen nicht nur Touristen Neues erfahren werden, sondern sicher auch eingefleischte Magdeburger.
Foto: Der Roland vor dem Alten Rathaus in Magdeburg. © Florian Schreiter
