Baierbrunn (ots). Wenn ein Patient ein vom Arzt
verordnetes Arzneimittel wegen bestimmter Zusatzstoffe nicht verträgt, sollte
er das seinem Apotheker sagen. Dieser kann bis auf wenige Ausnahmen
"pharmazeutische Bedenken" anmelden und ein wirkstoffgleiches
Präparat ohne diesen Hilfsstoff abgeben.
"Darüber informieren wir dann den behandelnden Arzt,
damit er die Unverträglichkeit bei der nächsten Verordnung berücksichtigen
kann", sagt Josef Spöckner, Apothekeninhaber aus Miesbach, im
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". "Für die Therapietreue
ist das ganz wichtig." Wenn es keine wirkstoffgleiche Alternative gibt,
kann der Arzt gegebenenfalls auf einen anderen Wirkstoff ausweichen.
Jedes Arzneimittel enthält neben dem Wirkstoff
verschiedene Hilfsstoffe: Sie geben ihm seine Form, steuern die Freisetzung der
Wirkstoffe und sorgen für Stabilität und Haltbarkeit. Hilfsstoffe sind
pharmakologisch nicht aktiv, können aber Allergien und Unverträglichkeiten
hervorrufen. Der Berliner Apotheker Maximilian Wilke beobachtet, dass Patienten
immer häufiger nach Zusatzstoffen fragen, "etwa weil sie keine Laktose
vertragen, auf Alkohol verzichten oder Allergien haben". Auch
weltanschauliche und religiöse Motive spielen eine Rolle: Veganer und Muslime
verlangen zunehmend Arzneimittel ohne tierische Inhaltsstoffe.
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