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Erfolg für Wasserstoff-Modellregion: Sachsen-Anhalt wird zum „Reallabor der Energiewende“

csm Portrait Staatssekretaer Willingmann Copyright MW Andreas Lander 3952072f4e

Donnerstag, den 18. Juli 2019


2 Projekte zum Strukturwandel punkten im bundesweiten Ideenwettbewerb

Wichtiges Signal für den Strukturwandel in der Kohleregion: Sachsen-Anhalt hat sich im Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) mit gleich zwei zukunftsweisenden Vorhaben durchgesetzt. Mit den Projekten „GreenHydroChem“ und „Energiepark Bad Lauchstädt“ soll die mitteldeutsche Modellregion für Erzeugung, Transport, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff weiter vorangetrieben werden. Partner sind u.a. Siemens, Linde, VNG, 50Hertz sowie das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle. Die Projekte bauen auf den Aktivitäten des HYPOS e.V. auf, der seit 2013 die Kompetenzen in Wirtschaft und Wissenschaft in Mitteldeutschland in Bezug auf grünen Wasserstoff bündelt.

Grüner Wasserstoff entsteht, wenn Wasser mittels Strom aus erneuerbaren Energien (Wind, Sonne usw.) in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird (Elektrolyse). Dieser umweltfreundlich erzeugte Wasserstoff kann entweder gespeichert und später für die Stromerzeugung genutzt bzw. als CO²-neutraler chemischer Grundstoff oder Kraftstoff veredelt werden.

Im Rahmen des Projektes „GreenHydroChem“ soll am Chemiestandort Leuna (Saalekreis) u.a. eine 50-Megawatt-Elektrolyse-Anlage errichtet werden. Zum Projekt „Energiepark Bad Lauchstädt“ gehören eine geplante 35-Megawatt-Elektrolyse-Anlage und ein Kavernenspeicher in Bad Lauchstädt (Saalekreis). Eine dritte Säule bildet das vom Land Sachsen-Anhalt geförderte Vorhaben „Carbontrans“ und der geplante Aufbau eines Fraunhofer-Instituts für Kohlenstoff-Prozesstechnik in Leuna. Hier sollen Forscher künftig u.a. daran arbeiten, wie sich kohlenstoffhaltige Reststoffe und Kunststoffabfälle in Synthesegase für die Nutzung in der Chemieindustrie umwandeln lassen.

Für Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) ist die heute verkündete Entscheidung des BMWi ein großer Erfolg: „Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende. Das Entstehen einer mitteldeutschen Modellregion in dieser wichtigen Zukunftstechnologie stellt die Weichen für hochwertige Arbeitsplätze und künftige Wertschöpfung. Es war gut, dass wir mit der Unterstützung des Netzwerkes HYPOS frühzeitig auf dieses wichtige Thema gesetzt haben, das gerade mit Blick auf den anstehenden Strukturwandel in den Kohleregionen noch zusätzlich Bedeutung gewinnt. Mein Glückwunsch geht an die erfolgreichen Antragsteller, die eine enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft leben.“

Zum Ideenwettbewerb „Reallabore der Energiewende“ sind bundesweit 90 Vorschläge eingereicht worden. Daraus hat das BMWi 20 Sieger-Konsortien ausgewählt, die jetzt Förderanträge stellen können. Für die Reallabore stellt das BMWi jährlich insgesamt 100 Millionen Euro bereit. Für Projekte in Strukturwandelregionen – wie auch „GreenHydroChem“ und „Energiepark Bad Lauchstädt“ – sollen zusätzliche 200 Millionen Euro zur Verfügung stehen; dies hat das Bundeskabinett am 22. Mai 2019 in den Eckpunkten für ein Strukturstärkungsgesetz beschlossen.