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Reise-News: Auf sagenhafter Wanderung durch das größte Waldmeer Mitteleuropas

Mittwoch, den 17. Juli 2019


GOLDSTEIG-WALDGESCHICHTEN VOLLER MYSTIK UND POESIE


(djd). Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es bekanntlich auch wieder heraus. Manchmal erzählen Wälder jedoch ihre ganz eigenen Geschichten voller Poesie. Wer dem Rascheln der Blätter lauscht, den Duft des Holzes einatmet und den weichen Waldboden spürt, kann die Bäume mitunter sprechen hören. Mystische Überlieferungen und eine wildromantische Natur zum Staunen erlebt man beispielsweise auf dem Goldsteig. Der Qualitätswanderweg führt von Marktredwitz nach Passau durch das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas - mit jeder Menge Waldgeflüster am Wegesrand.

Wo Mördergrube und des Teufels Butterfass die Fantasie anregen

Wahrlich sagenhaft präsentiert sich das Waldgebiet Elm zwischen Oberhöll und Leuchtenberg im Herzen des Oberpfälzer Waldes. Wurzelsteige und naturbelassene Saumpfade bestimmen das Streckenprofil - und Ortsnamen wie Sargmühle und Mördergrube lassen der Fantasie ihren freien Lauf. Im Elmwald sei es nicht ganz geheuer, sagen die Einheimischen. Ein Geisterrevier geradezu, mit schroffen Felspartien, einem undurchdringlichen Baumbestand sowie altersgrauen Steinkreuzen und Bildstöcken. In nächster Nähe zum Elm liegt das Waldnaabtal, ein malerischer Felsenkessel, dessen steinerne Gebilde die eigenartigsten Namen tragen. Um viele der bizarren Granitblöcke ranken sich unheimliche Geschichten. Am bekanntesten: des Teufels Butterfass. Am tosenden Schwallohbach gelegen, ließen kleine Wasserwirbel im Granit Hohlformen entstehen, die dem Ort wohl seinen Namen gaben. Die Sage wird auf einer Tafel erläutert. Zur Vorbereitung der Wanderung lohnt sich ein Blick auf den Tourenplaner unter www.goldsteig-wandern.de, wo die einzelnen Etappen im Detail dargestellt sind.

Vom Teufelsloch zur Himmelsleiter

Ähnlich teuflisch geht's in Deutschlands ältestem Großschutzgebiet zu, dem Nationalpark Bayerischer Wald. Der Goldsteig weist Wanderer auf direktem Weg ins unheimliche Teufelsloch am Lusen - eine tiefe und enge Schlucht, deren Grund mit wilden Felstrümmern und Geröll übersät ist. In den rauen Wetterfichten wohnt, so ist es überliefert, ein scheußliches Ungeheuer. Es soll Passanten mit glühenden Tannenzapfen bewerfen, die sich an den Wänden der Schlucht in Nichts auflösen. Neben dem Teufelsloch bietet der Lusen aber auch Orte mit viel Licht und weiten Ausblicken - wie die Himmelsleiter. Am Fuße dieser steilen Steintreppe steht eine beeindruckende Arche aus Glas. Als bayerisch-böhmisches Kunstprojekt fand sie nach fünfjähriger Reise durch einstige Glasorte im Bayerischen und Böhmerwald hier ihren sicheren Hafen. Die Arche ist aus knapp 500 Waldglasscheiben zusammengesetzt und wiegt stattliche 2,7 Tonnen.


Bild: Blick auf das "Grüne Dach Europas".

Foto: djd/TVO/woidlife photography