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Magdeburg: Expertensprechstunde „Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht“

Montag, 1. Juli 2019


Mit „Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht für Krebsbetroffene“, findet am Dienstag, den 2. Juli 2019, um 15:00 Uhr eine „Expertensprechstunde“ im Konferenzraum Lindenhof, Paritätischen Wohlfahrtsverband, Wiener Straße 2, in 39112 Magdeburg statt.

„Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Arbeits- und damit am gesellschaftlichen Leben“, „Benachteiligungen vermeiden und entgegenwirken“, sind Passagen aus Gesetzestexten. Aber was passiert Betroffenen im Alltag? In einer Expertensprechstunde, speziell für Krebsbetroffene, die den Weg zurück an den Arbeitsplatz planen, klären die Rechtsanwältin und Mediatorin Christel Schlegel und Sabine Schleh, Sozialarbeiterin der Krebsgesellschaft, über die Mythen und Halbwahrheiten auf und zeigen, welche Verhaltensweisen sich gegenüber Arbeitgebern und Kollegen bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz bewährt haben.

 Vorausgegangen waren z.B. folgende Fragestellungen der Betroffenen:

·         Was und wieviel muss man dem Arbeitgeber sagen?

·         Kann ein Arbeitnehmer, solange er krankgeschrieben ist und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt, überhaupt gekündigt werden?

·         Sind schwer kranke Arbeitnehmer, auf die das Kündigungsschutzgesetz keine Anwendung findet (die zum Beispiel in einem Kleinbetrieb arbeiten) völlig schutzlos?

·         Blockiert die Anerkennung als Schwerbehinderter nicht jegliche berufliche Zukunft eines Arbeitnehmers auch zum Beispiel bei einem Arbeitgeberwechsel?

·         Endet mit dem Bezug einer Erwerbsminderungsrente automatisch das Arbeitsverhältnis?

·         Wie wird der Grad der Schwerbehinderung (GdB) ermittelt?

 
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldungen bitte unter: 0391 56 93 8800 oder info@sakg.de. Beratungen sind unabhängig von der Expertenspreschstunde möglich.

 
Hintergrund

Eine der zentralen Fragen nach Diagnose, Therapie und abgeschlossener Rehabilitation ist für Betroffene die Frage nach der beruflichen Zukunft: „Wie geht es weiter? Kann ich an meinen alten Arbeitsplatz zurück? Was sag ich bloß meinem Arbeitgeber und den Kollegen, wenn ich nach meiner Erkrankung und Leistungsfähigkeit gefragt werde bzw. wann kann ich denn wiederkommen? Was kann ich tun, wenn mein Körper durch Nebenwirkungen zum Beispiel geschwächt ist? Welche Behörden sind für mich zuständig?“

Menschen, die an Krebs erkranken, erleben die Krankheit meist als einen tiefen Einschnitt in viele Bereiche ihres Lebens. Das Verhältnis in der Familie, gegenüber Freunden, Bekannten und ganz besonders zu Arbeitskollegen kann sich verändern. Nach überstandener Erkrankung erhält die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit besondere Bedeutung. Sie ermöglicht Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

Ein speziell konzipiertes Beratungskonzept der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft (SAKG) soll die Betroffenen erreichen, die trotz ihrer Krebserkrankung den beruflichen Wiedereinstieg schaffen wollen.

Der Weg zurück an den Arbeitsplatz nach einer erfolgreichen Therapie bei onkologischen Erkrankungen ist steinig, konfliktreich und oft kompliziert. Betroffene beklagen einen diffusen Paragraphen- und Behördendschungel oder empfinden scheinbare Ungerechtigkeiten bei der Unterstützung durch Sozialversicherungsträger und in Unternehmen. Dadurch wird ihre Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt.

Das Beratungsangebot „An die Arbeit – Beschäftigungsperspektiven nach Krebs“ ist darauf abgestimmt, Menschen in dieser Lebenssituation zu unterstützen. Vor der Rückkehr ins Berufsleben, nach einer Krebserkrankung, gibt es vieles zu überlegen und abzuwägen. Zunächst wird auf die Erfahrungen, Kompetenzen und Fähigkeiten der Betroffenen geschaut, aber auch auf Einschränkungen, um sie dann mit Ihren aktuellen Wünschen und Plänen zu verknüpfen.

Dazu wurden Seminare, Gruppen- und Einzelberatungen entwickelt: Zu Orientierung und Aufklärung bei allgemeinen Hilfeleistungen, zu Informationen bei Nebenwirkungen der Therapien, Hinweise und Umgangsmöglichkeiten zum Erschöpfungssyndrom Fatigue, Stressbewältigung, zur Mobilisierung von persönlichen Ressourcen, Orientierung und Aufklärung bei sozialrechtlichen Fragen, Expertensprechstunden zu Schwerbehinderten- und Arbeitsrecht und Tipps zur beruflichen Gesprächsführung und ein Jobcoaching.

Dabei lernen die Teilnehmer sich der veränderten Lebenssituation anzupassen, erhalten erweiterte Informationen für ein Leben mit der Krebserkrankung und entwickeln Problemlösungsstrategien.

Das Konzept lebt von den Erfahrungen der Krebsbetroffenen im täglichen Erleben und kann sich nur so an der Realität orientieren.

„Es ist einfach wichtig, die Betroffenen nach Diagnose und zahlreichen belastenden Therapien, möglichst aus einer Hand zu informieren und zu begleiten. Wir wollen ihnen zur Seite stehen“, so die Krebsgesellschaft.