header-placeholder


image header
image
Foto Frank Bsirske

Umfrage zur ver.di-Aktionswoche: Große Bereitschaft für Tarifverträge zu kämpfen

Sonntag, den 23. Juni 2019


Am Montag (24. Juni 2019) startet die bundesweite Aktionswoche der
Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unter dem Motto: "Darf
es etwas mehr sein?" In mehr als 800 Betrieben werden
Gewerkschaftsmitglieder mit ihren Kolleginnen und Kollegen
diskutieren, warum Urlaubsansprüche zum Teil sehr unterschiedlich
ausfallen und was der Wert der Tarifbindung ist.

In einer von ver.di im Vorfeld der Aktionswoche in Auftrag gegebenen
repräsentativen Befragung gaben 86 Prozent der Beschäftigten an, sie
würden sich in ihrem Betrieb für eine Tarifbindung bis hin zum Streik
engagieren. 68 Prozent würden sich dafür auch in einem Betriebsrat
engagieren wollen. Und 66 Prozent der Beschäftigten gaben an, sie
würden für eine Tarifbindung ihres Betriebes in die Gewerkschaft
eintreten. "Das zeigt deutlich: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
erkennen den Wert von Gewerkschaften und Tarifbindung und wollen
nicht länger hinnehmen, dass Unternehmen Profite auf Kosten ihrer
Löhne machen", sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske (Foto). Große
Zustimmung findet auch die Forderung nach allgemeinverbindlichen
Tarifverträgen: 94 Prozent der Befragten über alle Beschäftigten- und
Altersgruppen in Ost und West hinweg finden, dass eine
Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen für bestimmte
Branchen, wie zum Beispiel die Altenpflege, sinnvoll ist.

Die Beschäftigten haben auch hohe Ansprüche an ihre Arbeitgeber: 95
Prozent erwarten von ihnen, dass sie tarifvertragliche Regelungen mit
dem Ziel guter Arbeitsbedingungen unterstützen, zu dem auch der
Urlaub gezählt wird. Allerdings liegt da einiges im Argen: So können
nur 63 Prozent der Befragten ihren Urlaub ganz ohne betriebliche
Störung genießen. 21 Prozent wurden mindestens einmal im Urlaub für
dienstliche Aufgaben gestört. 15 Prozent sogar zweimal und häufiger.
Und 25 Prozent der Befragten geben an, dass sie ihren Urlaub nicht
wie geplant antreten konnten oder ihn abbrechen mussten. Auch beim
Urlaubsgeldanspruch klaffen Lücken. So erhalten nach Angaben der
Befragten 59 Prozent der Beschäftigten in einem tarifgebundenen
Unternehmen Urlaubsgeld, dagegen nur 35 Prozent in nicht
tarifgebundenen Betrieben.

"Tarifverträge bringen es. Nicht nur beim Lohn. Sondern auch beim
Urlaub. Dafür lohnt es sich zu kämpfen", so fasst Bsirske die
Botschaft der Umfrage zur Aktionswoche zusammen. Auch der
ver.di-Vorsitzende wird sich ab Montag aktiv an den betrieblichen
Aktionen beteiligen.