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Sachsen-Anhalt-News: Landesbergamt gibt Concordia See teilweise frei / Badebetrieb voraussichtlich im Juli 2019 möglich

csm Portrait Staatssekretaer Willingmann Copyright MW Andreas Lander 3952072f4e

Freitag, den 21. Juni 2019


Rund zehn Jahre nach dem verhängnisvollen Erdrutsch ist die touristische Nutzung des Concordia Sees wieder in Sicht. Nach umfangreichen Sanierungs- und Sicherungsarbeiten durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) das geflutete Tagebaurestloch teilweise freigegeben. Damit rückt auch der Badebetrieb am nördlichen Strandabschnitt (Schadelebener Ufer) in greifbare Nähe. Die Abstimmung zu der dafür noch notwendigen Allgemeinverfügung des Salzlandkreises befindet sich derzeit auf der Zielgeraden; sie soll voraussichtlich am 7. Juli in Kraft treten.

Dazu sagte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto): „Die Menschen in der Region können ihren See in diesem Sommer endlich wieder in Besitz nehmen. Auf das Badevergnügen haben sie ebenso wie zahlreiche Touristen nach den tragischen Ereignissen vom Sommer 2009 lange warten müssen. Umso erfreulicher ist es, dass die touristische Entwicklung rund um den Concordia See jetzt Fahrt aufnehmen kann und die ambitionierten Pläne eine Perspektive bekommen.“

Die Stadt Seeland hat für den Concordia See einen Masterplan für die touristische Erschließung erarbeitet. Mit der jetzt erfolgten Teilfreigabe wird es nun darauf ankommen, mit Unterstützung des Landes weitere Investitionen in die touristische Infrastruktur auf den Weg zu bringen. Der Fokus liegt hierbei zunächst auf der Nutzung des Sees für Tagesgäste und Ausflügler aus der Region sowie dem Harz, in Kombination mit dem Abenteuerspielplatz. Dabei stehen Angebote für Familien zum Baden, Spielen und Sport im Vordergrund.

Am 18. Juli 2009 hatte sich in den frühen Morgenstunden an der Südböschung des Concordia Sees in Nachterstedt (Salzlandkreis) ein Erdrutsch von erheblichem Ausmaß ereignet. Davon betroffen war auch die Wohnsiedlung „Am Ring“. Drei Bewohner wurden in die Tiefe gerissen und starben; weitere 41 Menschen mussten ihre Häuser aufgeben. Maßgeblich für Entstehen und Ausmaß der Böschungsbewegung war nach Erkenntnissen zweier voneinander unabhängiger Gutachten der zum Unglückszeitpunkt sehr hohe Grundwasserdruck unterhalb des Rutschungsbereiches.

Im Ergebnis der Untersuchungen zu den Unglücksursachen hat die LMBV in Abstimmung mit dem LAGB einen umfangreichen Sanierungsplan erarbeitet und umgesetzt. So wurden mehr und umfangreichere bergbauliche Sicherungselemente eingesetzt, das Monitoring ausgebaut und die Berechnungen der Standsicherheit angepasst. Der Tagebau Nachterstedt nimmt im mitteldeutschen Revier aufgrund seiner geologischen, hydrologischen und bergbaulichen Verhältnisse eine Sonderstellung ein.