Freitag, den 14. Juni 2019
Als "wichtigen Schritt auf dem Weg zu fairen Löhnen und verbesserten
Arbeitsbedingungen in der Pflege" hat ver.di-Bundesvorstandsmitglied
Sylvia Bühler (Foto) die heutige Gründung der Bundesvereinigung der
Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) bezeichnet. Die Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft will mit dem neuen Verband jetzt
schnellstmöglich erste Sondierungsgespräche über einen Tarifvertrag
für die Altenpflege führen. Ziel sei es, noch in diesem Jahr einen
Tarifvertrag abzuschließen, der vom Bundesarbeitsminister auf die
gesamte Altenpflege erstreckt wird. Damit sollen Arbeitgeber, die
ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bisher beschämend niedrig
bezahlen, zu besseren Löhnen verpflichtet werden. "Altenpflege ist
ein wunderbarer Beruf, wenn die Bedingungen stimmen. Dazu müssen
aber erstmal die Löhne rauf", so Bühler.
Irritierend sei die Haltung des Deutschen Roten Kreuzes, das bisher
eine Mitgliedschaft in dem neuen Arbeitgeberverband ablehnt. "Vom DRK
als bedeutendem Wohlfahrtsverband hätte ich erwartet, dass es seiner
gesellschaftlichen Verantwortung nachkommt und dazu beiträgt, die
Altenpflege trägerübergreifend attraktiver zu machen," erklärte
Bühler. ver.di fordert, das Lohnniveau des Tarifvertrages für den
öffentlichen Dienst als Maßstab für einen bundeseinheitlichen
Tarifvertrag zugrunde zu legen.
"Jetzt sind alle Arbeitgeber, für die Altenpflege nicht nur ein
profitables Geschäft ist, aufgefordert, dem neuen Verband
beizutreten", so Bühler. "Ein Tarifvertrag wird erheblich dazu
beitragen, erfahrene Fachkräfte in der Pflege zu halten und neue zu
gewinnen."