header-placeholder


image header
image

Buch-News: „Das Schleiermacherhaus in Halle (Saale) – Beiträge zur Bau- und Nutzungsgeschichte“

das schleiermacherhaus in halle saale beitraege zur bau und nutzungsgeschichte beitraege zur denkmalkunde 14 9783944507873

Donnerstag, den 13. Juni 2019


Nominierte Wohn – und Ausbildungsstätte

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

Anlässlich der Veröffentlichung des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erschien das Buch „Das Schleiermacherhaus in Halle (Saale)“ unter der sachgerechten Herausgabe von Elisabeth Rüber-Schütte. Zehn renommierte Autorinnen und Autoren aus Sachsen-Anhalt, Sachsen sowie Bern in der Schweiz geben Einblicke in das heute als Doppelhaus nummerierte repräsentative dreigeschossige Hauptgebäude. Errichtet wurde es wohl im Jahr 1561/62 unter der Regie des Baumeisters Nickel Hoffmann. Geht der Betrachter zu heutiger Zeit durch einen Rundgang, so findet man Freude am restaurierten Bürgerhaus mit vorzeigenswerter Fassade, der Straßenfront von Nordosten, der Toreinfahrt aus dem 16. Jahrhundert, dem Barocken Portal nach 1718,  sowie stattlich hergerichtetem Treppenhaus, bemalter Holzbalkendecke, Portal zum Wendelstein sowie weitere nun genutzte Räume für hochwertige Facharbeiten der Mitarbeiter des LDA Sachsen-Anhalt. 

Neben dem Aufschwung der Saalestadt zu einer aus mehreren urbanen Siedlungskernen hervorgegangenen Salz- und Handelsstadt zeigt eine geographische Darstellung zur Entwicklung der Stadt Halle bis in das 16. Jahrhundert, dass es mit Kirchen, Klöstern, Hospitale, Rathaus und sumpfigen Gebiete errichtet ist. 

Die inhaltliche Beschäftigung des Buches „Das Schleiermacherhaus in Halle (Saale)“ dient der interessanten Leserschaft als wertvoller Hinweis auf landes- und kulturhistorische Hinweise zu den bronzezeitlichen Anfängen bis zu städtebaulich in die Herausbildung der hochmittelalterlichen Rechtsstadt ab dem frühen 12. Jahrhundert mit Siedlungskern im 11. Jahrhundert sowie Beginn der Erweiterung vor 1170. Dem halleschen Lehensbuch zufolge waren die von Dieskau und Erben von 1562 bis 1621 Besitzer des Grundstückes der heutigen Großen Märkerstraße. Der berühmteste Bewohner war von 1804 bis 1807 der Theologe und Religionsphilosoph Daniel Friedrich Schleiermacher (* 1768- †1834), Professor an der halleschen Universität. Dieser wertvollen Zeit folgte das Schleiermacherhaus als Nr. 21 mit gründerzeitlichem Ladeneinbau um 1920. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese einst herrlich instandgesetzten historischen wichtigen Gebäude im sowjetisch besetztem Ostteil Deutschlands zu unbeliebten Jahren wie auch das Schleiermacherhaus auf einem Foto nachweisbar. Als Hofansicht mit Wendelstein und Seitenflügel mit Glasgalerie vom Jahr vor 1983 gelangte es nicht zu ertragenem Bauzustand. Zum Glück fand Deutschland wieder zusammen und auch die umfangreiche Sanierung des verwahrlosten Anwesens des Schleiermacherhauses begann 1992 mit der Dach- und Fassadeninstandsetzung. Im 230. Geburtsjahr Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers (1768-1834) zogen das Referat Bauforschung und erste Sammlungen des einstigen Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt in die ehemalige Wirkungsstätte des berühmten Theologen und Philosophen. Nach jahrelangem Leerstand und schleichendem Verfall war mit der Gesamtsanierung und neuen Nutzung des Schleiermacherhauses letztlich die Rettung eines der bemerkenswertesten Profanbauten der Stadt Halle gewährleistet. Das markante Renaissancepalais in der Großen Märkerstraße 21/22 ist Sitz der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege des nunmehrigen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.

Bemerkenswertes Ergebnis der denkmalpflegerischen Bemühungen ist unter anderem die Wiederherstellung des großen repräsentativen Saales im 1. Obergeschoss. Das „Schleiermacherhaus“ ist ein absolut stellvertretender Sitz des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt und lässt die Leserschaft freudig auf dieses in neuer Vertretung des Hauses aufmerksam sein. 
     
Elisabeth Rüber-Schütte (Hg.),
Das Schleiermacherhaus in Halle (Saale) –
Beiträge zur Bau- und Nutzungsgeschichte.
192 Seiten, gebunden, Hardcover, 
24 cm x 30 cm,  242 Abbildungen, 
Beiträge zur Denkmalkunde 14,
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie in Sachsen-Anhalt
- Landesamt für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2018
ISBN 978-3-944507-87-3
Preis: 29,00 EUR