Foto: Akutschmerztherapie (Tyler Olson/Shutterstock)
Köln. Sie schränken die Beweglichkeit ein, stören den
Schlaf, führen zu Erschöpfung und belasten die Psyche – nach Schätzungen der
Deutschen Schmerzgesellschaft. leiden rund 17 Prozent aller Deutschen unter
chronischen Schmerzen.
Der Aktionstag gegen Schmerz, heute am 4. Juni soll die
Öffentlichkeit sensibilisieren und dazu beitragen, die Situation von
Schmerzpatienten zu verbessern. Diese benötigen beispielsweise im Falle eines
Krankenhausaufenthaltes eine intensive Betreuung. „Dazu gehört neben
umfassender Patienteninformation vor allem eine rasche Schmerzbehandlung“, sagt
Birgit Martin, Expertin für Akutschmerztherapie bei TÜV Rheinland. Wichtig ist
neben der medikamentösen Behandlung vor allem die persönliche Zuwendung von
Ärzten und Pflegepersonal. Orientierung gibt den Patienten in dieser Hinsicht
beispielsweise das Zertifikat „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“, das
TÜV Rheinland seit 2005 an Krankenhäuser vergibt. Mit dem Zertifikat weisen
Kliniken nach, dass sie vor, während und nach einer Operation geeignete
Maßnahmen ergreifen, um Schmerzen zu verhindern.
Spezielle Ausbildung für Pflegekräfte
Eine hochwertige Akutschmerztherapie ist zudem der
Schlüssel, um chronischen Schmerzen, die häufig aus akuten Schmerzen entstehen,
vorzubeugen. Um schneller handeln zu können, dürfen in zertifizierten Kliniken
neben Ärzten auch Pflegekräfte mit einer speziellen Ausbildung schmerzstillende
Medikamente reichen. Das verbessert die Heilungschancen und verkürzt den
Klinikaufenthalt. Die Patienten mit ihren Schmerzen werden ernst genommen und
vom Personal gebeten, ihr subjektives Schmerzempfinden auf einer Skala
anzuzeigen. „Für Menschen mit chronischen Schmerzen ist das schon eine
Entlastung“, sagt Birgit Martin.
Nervenzellen entwickeln Schmerzgedächtnis
Von chronischen Schmerzen ist die Rede, wenn diese über
drei Monate andauern. Ursache sind permanent gereizte Nervenzellen, die eine
Art Schmerzgedächtnis entwickeln. „So empfinden Betroffene noch Schmerzen, wenn
keine erkennbare körperliche Ursache besteht“, erklärt Martin.
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