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Online Traktor mit Katzen

Lucy & Dicki, Teil 33 – Eine Geschichte von Kathrin König aus Haldensleben

Ärger auf dem Schrottplatz

Magdeburg, 2. Juni 2019


Eine Geschichte von Kathrin König

Lucy und Dicki gehen wieder einmal Kater Arno auf dem Schrottplatz besuchen. „Nanu, es ist ja alles so ruhig bei euch? Sonst läuft das Radio und dein Katzenpapa hämmert und klopft an irgendeinem alten Auto herum?“, fragt ihn Lucy. „Mein Katzenpapa ist heute Abend zur Feuerwehrversammlung!“, meint Arno. Die drei Freunde setzen sich zusammen und erzählen sich Geschichten, die sie allein oder gemeinsam mit den anderen Katzen erlebt haben. 

Mit der Zeit wird es dunkler und die Straßenlaternen vor dem Schrottplatz und im Dorf gehen an. Ein Lkw hält vor dem Tor und drei Männer springen aus dem Auto. „Bekommt ihr auch abends noch Lieferungen?“, fragt ihn Dicki. Arno überlegt kurz und verneint. Als sich dann die Männer an der Eisenkette und dem großen Vorhängeschloss zu schaffen machen, sind die drei Katzen hoch alarmiert. „Kommt mit! Wir müssen schnell zu meinem Katzenpapa!“, sagt Arno. Sie verschwinden in einem Seitengang und Arno führt sie zu einem Loch im Maschendrahtzaun. Sie laufen zum Feuerwehrgerätehaus. Herr Silbernagel kommt gerade mit seinem Hund Falko die Straße entlang. Er sieht die drei Katzen an der Tür stehen und laut schreien. Falko läuft zu ihnen. Herr Silbernagel kommt ebenfalls angelaufen und denkt: „Da muss was passiert sein! Denn dieses Benehmen kenne ich nur zu gut!“ Er macht die Tür zum Versammlungsraum auf. Die drei Katzen und Falko stürmen sofort zu Arnos Katzenpapa. Die Kameraden lachen über das komische Verhalten der Tiere. Der Katzenpapa von Arno sagt: „Was soll denn das? Ich komme jetzt noch nicht mit nach Hause!“ Herr Silbernagel klärt sie auf und meint, dass sie wenigstens mal gucken gehen sollten, was da los sei. 

Widerwillig machen sich der Katzenpapa und sein Freund, der Wehrleiter, auf den Weg zum Schrottplatz. Auch Herr Silbernagel schließt sich den beiden Männern an. Die Katzen und der Hund laufen schon vorneweg. Und dann ist es offensichtlich. Die Kette ist aufgebrochen und das Hoftor steht weit offen. „Was ist denn hier los?“, sagt Arnos Katzenpapa und er will auf sein Grundstück gehen. Die beiden Männer halten ihn fest und meinen: „Das ist viel zu gefährlich! Die Diebe könnten bewaffnet sein. Wir warten auf die Polizei!“ Im Straßenlicht wollen sie nicht stehen bleiben, also verstecken sie sich hinter den Büschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Herr Silbernagel ruft mit seinem Handy die 110 an. Die Männer vernehmen, wie der Gabelstapler summt und fährt. Auch der Traktor ist nun zu hören. Arnos Katzenpapa sagt: „Hört ihr? Jetzt fahren sie meinen alten Traktor, den ich mit so viel Mühe, Geld und Schweiß wieder aufgebaut habe. Die wollen mir meine Fahrzeuge klauen!“ Er ist ganz verzweifelt. Herrn Silbernagel fällt auf, dass die drei Katzen und sein Hund nicht zu sehen sind. „Wo sind sie geblieben? Hoffentlich machen sie keine Dummheiten!“, denkt er und hat große Angst um sie.



Kater Arno, Dicki, Lucy und Falko schleichen durch das Loch im Maschendrahtzaun zurück auf den Schrottplatz und beobachten von ihrem Versteck aus die maskierten Männer. Die Diebe haben schon den Gabelstapler auf den Lkw geladen. Sie sind nun damit beschäftigt, den Traktor die Rampe raufzufahren. Der bleibt aber stehen, weil er kein Benzin mehr hat. Die Kerle fluchen. Sie müssen den Traktor die Rampe hochschieben. Das kostet Kraft und Zeit. Arno kann das gar nicht mehr mit ansehen und will dazwischengehen. Er lag mit seinem Katzenpapa unter dem Traktor, wenn dieser daran schraubte. Aber Lucy und Dicki halten ihn fest und flüstern: „Wir müssen uns ruhig verhalten! Wir können gegen die Männer nichts ausrichten!“ Falko wundert sich nur, wo sein Herrchen bleibt. Er gibt ihm doch sonst immer die betreffenden Befehle! 

Die fremden Männer haben alles verladen und sichern die Fahrzeuge mit Spanngurten. Arno zittert vor lauter Aufregung. Er kann sich aus Dickis und Lucys Pfötchengriff losreißen und springt mit lautem Geschrei dem einen Kerl auf die Schulter. Seine Pfötchen mit den scharfen Krallen hauen immer wieder zu. Der Mann brüllt vor Schmerz und wirft den Kater von seiner Schulter ab. Lucy und Dicki kommen Arno zu Hilfe und nehmen sich die beiden anderen Kerle vor. Sie schreien und krallen und beißen, was das Zeug hält. Auch Falko mischt mit. Er schupst den dritten Kerl um und setzt seine Vorderpfoten auf dessen Brust. Falko ist groß! Und Falko ist schwer! Der Hund knurrt laut und fletscht seine Zähne. Sein makelloses, scharfes Gebiss zeigt er dem maskierten Mann dicht an dessen Gesicht. Das Geschrei der Katzen und Falkos Bellen und Knurren sind bis auf die Straße zu hören. Arnos Katzenpapa, sein Freund und Herr Silbernagel eilen den Tieren zu Hilfe und überwältigen mit großer Mühe die Ganoven.  

Zwei Polizeiautos fahren mit Blaulicht und Martinshorn auf den Schrottplatz. Die Polizeibeamten müssen erst einmal den Wehrleiter und den Katzenpapa von den maskierten Männern trennen. Bei dem ganzen Durcheinander bekommt auch Arnos Katzenpapa Handschellen angelegt. Aber sein Freund und Herr Silbernagel protestieren sofort und erklären der Polizei den Sachverhalt.

„Es war höchste Eisenbahn, dass wir den Katzen zu Hilfe kamen! Diese tapferen Tiere haben die Ganoven am Wegfahren ihres Diebesgutes gehindert und sie befanden sich dabei in größter Lebensgefahr!“, sagt Arnos Katzenpapa. „Da konnten wir doch nicht im Verborgenen bleiben und warten, bis die Polizei hier ist. Wir mussten unsere Tiere beschützen und diese Kriminellen festhalten.“ 

Die Polizeiwagen und ihre Sirenen haben auch die anderen Kameraden von der Feuerwehr zum Schrottplatz gelockt. Sie sind ganz sprachlos, was sie dort zu sehen bekommen. 

Als die Polizeiautos mit dem Verbrecher-Trio abfahren, sind sie froh, das dieses gefährliche Abenteuer für alle gut ausgegangen ist. Arnos Katzenpapa hat ein blaues Auge abbekommen, aber der Maskierte hat ganz bestimmt auch ein blaues Veilchen. Alle sind stolz auf diese tüchtigen Tiere, denn sie haben sich mutig auf die großen Menschen gestürzt, um das Hab und Gut von Arnos Katzenpapa zu verteidigen. Lucy, Dicki, Arno und Falko bekommen dafür sehr viel Lob. Herr Silbernagel nimmt sie mit nach Hause und gibt ihnen zur Belohnung Rindfleisch- und Leberhäppchen. Das haben sich unsere furchtlosen, vierbeinigen Freunde redlich verdient!