Montag, den 20. Mai 2019
Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert
informiert sich vor Ort über den ökologischen Nutzen
der Kooperation
• Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt und Netzbetreiber
50Hertz legen Grundstein für nachhaltiges Biotopverbundsystem.
• Die Kooperation schafft attraktives und naturnahes Erholungsgebiet in direkter Nähe zum möglichen Verlauf des SuedOstLinks.
• Flächenpflege und Beweidung mit Schafen, Ziegen sowie robusten
Rinderrassen gibt Landwirten wirtschaftliche Perspektive
• Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wirken lokal, ohne die Bewirtschaftung der wertvollen ertragreichen Bördeböden einzuschränken.
Beyendorf-Sohlen, 20.05.2019. Wertvolle Salzwiesen, Feuchtgrünländer und Halbtrockenrasen im Sülzetal südwestlich von Magdeburg aufzuwerten und dabei örtlichen Landwirten eine zusätzliche wirtschaftliche Perspektive zu bieten, das ist das
Ziel einer Kooperation der von den Landwirtschaftsverbänden getragene Stiftung
Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt und dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz. Über
die Zusammenarbeit hat sich heute die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und
Energie des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Claudia Dalbert, informiert.
Die Maßnahme hat das Ziel, durch Aufwertung und Erhalt ökologisch wertvoller
Flächen südwestlich von Magdeburg einen übergreifenden Biotopverbund zu etablieren. Hierfür hat die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt ein Ökokonto aufgelegt. Netzbetreiber 50Hertz ist bislang größter Einzahler. Die Maßnahmen können
später als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für das Gleichstromvorhaben
SuedOstLink angerechnet werden.
„Wirtschaft und Umwelt sind keine Gegensätze. Mit umsichtiger Planung und klugen
Ansätzen gelingt es, die Umweltwirkungen wichtiger Vorhaben so gering wie möglich zu halten. Mit partnerschaftlicher Initiative lassen sich zudem – das zeigt die
Kooperation im Sülzetal – im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten naturschutzfachlich wertvolle Maßnahmen umsetzen, die sonst nicht oder nur schwer realisiert
werden können“, sagt Prof. Dr. Claudia Dalbert, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt.
Neben Salz- und Feuchtwiesen entlang der Sülze stehen vor allem nicht mehr genutzte Halbtrockenrasen im Fokus der Aktivitäten. Diese Flächen bei BeyendorfSohlen, genannt Sohlener Berge, werden von Verbuschung befreit und durch regelmäßige extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen auch künftig offen gehalten. Ziel ist es, auf heute selten gewordenen Arealen artenreiche und blütenbunte
Stiftung Kulturlandschaft
Sachsen-Anhalt
An der Alten Tonkuhle 1,
39164 Wanzleben
Dr. Jens Birger
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 173 973 7069
jens.birger@stiftungkulturlandschaft-sachsenanhalt.de
50Hertz Transmission GmbH
Heidestraße 2
10557 Berlin
www.50hertz.com
Axel Happe
Projekt SuedOstLink
T +49 (0) 30 5150 3414
M +49 (0) 172 424 9524
axel.happe@50hertz.com
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Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Für die Bewirtschaftung nimmt die
Stiftung Kulturlandschaft örtliche Landwirte unter Vertrag und bietet damit vor allem
kleineren Betrieben eine zusätzliche Einnahmequelle. Perspektivisch sollen weitere
Halbtrockenrasenbrachen, dazukommen.
„Häufig gehen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zulasten der landwirtschaftlich
nutzbaren Flächen. Mit dem durch die Stiftung aufgelegten Ökokonto bieten die
Landwirte der Region Kompensationsmaßnahmen an, die lokal wirken, ohne die
Bewirtschaftung der wertvollen, ertragreichen Bördeböden einzuschränken. Damit
hat dieses Vorhaben Vorbildcharakter weit über die Region hinaus“, sagt Olaf Feuerborn, Präsident des Landesbauernverbands Sachsen-Anhalt.
Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hatte bereits im Jahr 2017 eine Million Euro auf
ein projektbezogenes Konto eingezahlt. Dieses Geld wird durch die Stiftung für die
Entwicklung und ökologische Aufwertung der Flächen verwendet. 2020 will 50Hertz
weitere 1,7 Millionen Euro einzahlen. Im Gegenzug erhält 50Hertz hierfür rund 2,1
Millionen Ökopunkte. Diese Punkte werden auf dem Ökokonto bereitgestellt. Sie
können dann im Rahmen später erforderlicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen,
z.B. aus Festlegungen eines Planfeststellungsbeschlusses zum SuedOstLink zur
naturschutzfachlichen Kompensation eingesetzt werden.
„Bei unseren Netzausbauvorhaben steht immer wieder die Frage im Raum, welchen
Nutzen die Städte und Gemeinden entlang der Leitungsverläufe von den Projekten
haben. Dieses Beispiel zeigt, dass es möglich ist, einerseits Eingriffe in die Natur
wirksam auszugleichen und zugleich in unmittelbarer Nähe der möglichen Verläufe
des SuedOstLinks ein attraktives Naherholungsgebiet für die Menschen der Region
zu schaffen“, sagt Dr. Frank Golletz, Geschäftsführer und CEO von 50Hertz.
Das Gleichstromvorhaben SuedOstLink soll Wolmirstedt mit Landshut in Bayern
verbinden. Ein Ziel der neuen Leitungsverbindung ist es, die großen Mengen Windstroms aus dem Nordosten Deutschlands in den Süden zu transportieren, wo sukzessive die Kernkraftwerke vom Netz gehen. Der SuedOstLink wird standardmäßig
als Erdkabel geplant. Derzeit läuft das Planungs- und Genehmigungsverfahrens. Im
Bereich des Sülzetals verlaufen zwei Korridoralternativen. Baustart ist geplant für
2022, Strom soll 2025 fließen.
Foto .l.n.r.: Dr. Frank Golletz, Geschäftsführer und CEO von 50Hertz, Prof. Dr. Claudia Dalbert, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt, Jürgen Maurer, Schäfer, Dr. Jens Birger, Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt. Copy Jan Pauls