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Sachsen-Anhalt-News: Filmmuseum Wolfen ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur

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Freitag, den 17. Mai 2019


Das Industrie- und Filmmuseum Bitterfeld-Wolfen wurde heute als Ankerpunkt in die Europäische Route der Industriekultur (European Route of Industrial Heritage/ERIH) aufgenommen. Damit ist das Museum Teil eines Netzwerkes von 300 Mitgliedern in 26 Ländern, welche das industrielle Erbe Europas präsentieren. Die Vertreterin des ERIH-Vorstands, Katharina Hornscheidt, überreichte dem Museum im Beisein von Staats- und Kulturminister Rainer Robra (Foto) das Ankerpunkt Signet.

Robra begrüßte die Auszeichnung für das Museum: „Mit der Aufnahme des Filmmuseums als Ankerpunkt der ERIH-Route wurde der Standort Bitterfeld-Wolfen auf die Landkarte der Europäischen Industriekultur gesetzt. Die Ankerpunkte bilden das Rückgrat der Europäischen Route der Industriekultur. ERIH steht für das Beste, was Europa an Industriekultur zu bieten hat. Damit ist das Museum offiziell eine der industriegeschichtlich bedeutendsten und touristisch attraktivsten Standorte in Europa. Das ist in der Tat eine echte Auszeichnung für das Museum, die Region und Sachsen-Anhalt.“

Landrat Uwe Schulze erklärte: „Wir freuen uns über die Mitgliedschaft bei ERIH und die Bestätigung als ERIH-Ankerpunkt. Wir sehen das Industrie- und Filmmuseum als eine wertvolle Ergänzung des touristischen Angebotes des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Dass die besondere Industriegeschichte der Region und die hier seit 125 Jahren erbrachten wissenschaftlich-technischen Leistungen nun auch eine Wahrnehmung auf europäischer Ebene erfahren, erfüllt uns mit Stolz. Das Industrie- und Filmmuseum steht für ein einmaliges Erbe, von dem wir unseren Besuchern aus Nah und Fern gerne berichten.“


Frau Katharina Hornscheidt, Koordinatorin des Berliner Zentrum Industriekultur und Mitglied des ERIH-Vorstandes, betonte: „Mit der Aufnahme des Industrie- und Filmmuseum Wolfen wird das ERIH-Netzwerk um einen einzigartigen Standort ergänzt, der eine weitere Facette europäischer Industriegeschichte aufblättert. Das Industrie- und Filmmuseums Wolfen ist der erste Standort im Netzwerk, der sich nicht schwerpunktmäßig dem Film oder der Fotografie als Kommunikationsmedien widmet, sondern bei dem Herstellungstechniken und Produktionsprozesse im Fokus stehen und der die Besucher mitnimmt auf eine Zeitreise durch die Foto- und Filmtechnik des 20. Jahrhunderts. Hier wurde Filmgeschichte geschrieben und unter schwierigsten Bedingungen Präzisionsarbeit geleistet.“

Museumsdirektor Uwe Holz sagte: „Die Mitgliedschaft bei ERIH wird uns sehr dabei helfen, das ifm Wolfen auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter zu machen. Dieses weltweit einmalige Ensemble von Maschinen zur Fabrikation fotografischen und kinematografischen Films hat weitreichende Aufmerksamkeit verdient.“

Hintergrund:

Die „European Route of Industrial Heritage“ ist ein Netzwerk der wichtigsten Standorte des industriellen Erbes in Europa. Das Netzwerk wird getragen von 300 Mitgliedern in 26 europäischen Ländern. Präsentiert werden inzwischen über 1.800 Objekte, Städte und Regionen in mehr als 40 Ländern. Das europaweite Routensystem besteht aus Ankerpunkten, regionalen Routen und europäischen Themenrouten.

Das Netzwerk verbindet erhaltene Produktionsstätten, Landschaftsparks, Technologiezentren aus der Zeit der Industrialisierung. Viele sind zum Teil noch begehbar und in Form eines interaktiven Museums zu erleben. Die ERIH-Ankerpunkte bilden die virtuelle ERIH-Hauptroute durch Europa und veranschaulichen die gesamte Bandbreite der europäischen Industriegeschichte.

Mit Ferropolis, der „Stadt aus Eisen“, und dem Filmmuseum verfügt das Land Sachsen-Anhalt nun über zwei Ankerpunkte. Weitere 12 Industriestandorte in Sachsen-Anhalt zählen zur ERIH-Route, sind jedoch nicht als Ankerpunkte ausgewiesen.