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Online Lebensmittelretter

Sudenburger helfen beim stadtweiten Projekt „Lebensmittel retten Magdeburg“

Magdeburg, 19. Mai 2019


Klatsch von Gisela Lichtenecker

Es ist wieder Dienstag. Wie immer gegen 11 Uhr bildet sich eine kleine Schlange vor der Scala-Gemeinde in der Halberstädter Straße. Bedürftige, aber auch Leute wie Du und Ich, die etwas tun wollen im stadtweiten Projekt „Lebensmittel retten Magdeburg“, kommen hier her. Klaus Alsleben und andere Helfer tragen noch einige Kisten mit Obst und Gemüse, Backwaren, Eier und verpackte Lebensmittel in den kleinen Gemeinderaum, der schnell gefüllt ist. Zielstrebig aber diszipliniert nimmt sich jeder, was er gebrauchen kann. 

Klar kämen einige, bei denen das Finanzbudget hinten und vorne nicht ausreiche und die sich hier ihren wöchentlichen Bedarf etwas aufbessern, sagt mir Pastorin Marina Franz. „Unser Hauptanliegen ist es jedoch Lebensmittel zu retten.“ Gemeinsam mit Sabine Hackbeil, die sonst den Chor der Gemeinde leitet, gibt sie Hilfestellung auch am Kühlschrank, wo Leute beispielsweise vor ihrem Urlaubsantritt überschüssige verpackte Lebensmittel abgeben können. „Warum noch haltbaren Joghurt, Milch oder verpackte Wurst in den Müll entsorgen, wenn anderen damit geholfen werden kann“, sagt mir der Gemeindeleiter Bernd Schubert, der sonst hier die Geschicke des Versorgungspunktes in der Hand hat. Es sei trauriger Alltag, dass in Deutschland ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel in der Tonne lande. Beteiligt an der Verschwendung aber sind alle entlang der Wertschöpfungskette, beginnend beim Hersteller, in der Landwirtschaft, dem Handel und nicht zuletzt wir Verbraucher. Laut Experten wirft jeder Bundesbürger im Jahresdurchschnitt ca. 80 Kilogramm Lebensmittel weg. Nach Obst und Gemüse gehören Brot und Backwaren zu den meisten unnötig weggeworfenen Nahrungsmitteln.

Wie in der evangelischen Freikirche Scala-Gemeinde sind die Lebensmittelretter inzwischen  an neun verschiedenen Verteilerpunkten Magdeburgs zu finden. In dem stadtweiten Projekt helfen sie, dass kostbare Nahrung im Wortsinne Mittel zum Leben sind und nicht, um Mülltonnen zu füttern. So leisten die Projektinitiatoren ihren Anteil an der Zielstellung der Vereinten Nationen, bis zum Jahr 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren.


Foto: Klaus Alsleben hilft Lebensmittel zu retten. Im Hintergrund Pastorin Marina Franz und Sabine Hackbeil. (c) Frank Lichtenecker