Buch-News: „Feuersturm – Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs“

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

Im Buch «Feuersturm – Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs», erschienen bei Verlag C.H.Beck, präsentiert der Autor Andrew Roberts  eine umfassende Neuerzählung des größten Konflikts in der Geschichte. Andrew Roberts ist Historiker und Journalist sowie als Gastprofessor am Department of War Studies des King´s College London und Fellow der Royal Society of Literature tätig. Er gilt als Britain´s finest military historian (Economist). Seine glänzend erzählte Geschichte zum Krieg und seinen Schauplätzen wurde aus dem Englischen übersetzt von Werner Roller. Andrew Roberts gliedert das Inhaltsverzeichnis in drei Teile, die übersichtlich durch den Ablauf des Zweiten Weltkriegs und seine Personen führen. 

Bei der Besprechung des Pakts zwischen General Werner von Blomberg und anderen Zuständigen führte zu einer bösen Ahnung, auch für Hitler. Seine persönliche SS-Leibwache ging neun Tage später in einer mit überraschender Grausamkeit ausgeführten Aktion, die als «Nacht der langen Messer» bekannt wurde, gegen Röhm und die SA-Führung vor. Es kam zu einer Reihe von willkürlichen Festnahmen und Erschießungen. In den Jahren darauf schloss Hitler mit einer Reihe von Ländern schmeichelhafte Angebote, zum Teil auch nur zum Schein. Wenn es im Kapitel «Vier Invasionen» um deutsche Blitzkrieg-Taktik geht, wird Hermann Göring sagen: «Wenn wir diesen Krieg verlieren, dann möge uns der Himmel gnädig sein.» Doch die Polen erlitten ein doppeltes Martyrium, denn sie gerieten zwischen den Nazi-Hammer und den sowjetischen Amboss. 

Während des Krieges legte Hitler sein technisches Interesse an unterschiedlichen Waffensystemen offen. Er protzte mit seinen detaillierten Kenntnissen. In dem unübersichtlichen Gewirr aus Wut und Ressentiments, das Adolf Hitlers politische Philosophie ausmachte, spielte der Hass auf Großbritannien kaum eine Rolle. Doch Hitler lag falsch in der Einschätzung. Er besichtigte während des gesamten Krieges keinen einzigen Luftwaffenstützpunkt und auch keinen von einem Bombenangriff getroffenen Ort. Doch Großbritannien importierte noch im Jahr 1939 siebzig Prozent seines gesamten Nahrungsmittelbedarfs. 

Andrew Roberts folgt der Frage, warum die Achsenmächte den Krieg verloren. Waren es strategische Fehler, aus idealer Verblendung oder wegen der Übermacht der Alliierten. Dabei werden alle Kriegsschauplätze – in Europa, Afrika, Asien, Atlantik sowie Pazifik – gleichberechtigt dargestellt. Die Mobilität der Panzertruppen, auch an der Mittelmeerküste, ist ein entscheidender Faktor. Ob in Griechenland, Libyen, auf Kreta, in Ostafrika, Syrien, dem Irak, in Palästina, Äthiopien oder Ägypten, alle Länder sollten noch furchtbar zu leiden haben. In Deutschland entstand ein gewaltiger Arbeitskräftemangel. Von 1939 bis 1944  sank in der Industrie die Zahl tätiger Männer von 25,4 Millionen auf 13,5 Millionen. Die Vernichtung der Juden – eine zu keiner Zeit ertragbare Realität. Die grausame Wirklichkeit von den Politikern und Generälen über die Soldaten in den Schützengräben und Sandstürmen bis hin zu den unzähligen Opfern dieses größten Krieges aller Zeiten. Interessenten, die Zusammenhänge mit vielen Details sich erlesen können, sei dieses Buch «Feuersturm – Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs» an die Hand empfohlen.