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Sachsen-Anhalt-News: Polizeirevier Salzlandkreis: Warnung der Polizei ! Wieder Betrugshandlungen Masche „Enkeltrick“

Freitag, den 3. Mai 2019

 

Salzlandkreis   (Gnadau, Calbe, Staßfurt und Löderburg)


Am Donnerstag versuchten Betrüger im Salzlandkreis in mindestens drei Fällen ältere Damen um ihre Ersparnisse zu bringen. Leider hat es auch in einem Fall geklappt, die 89-jährige Rentnerin verlor dabei 25.000.-€


Die perfide Masche sollte mittlerweile eigentlich bekannt sein, selbst den Sachbearbeitern in Banken, welche zum Teil immer noch gerade älteren Damen solch hohe Bargeldsummen auszahlen. Für den geneigten Leser jedoch möchte ich die Vorgehensweise vom Donnerstag noch einmal ausführlich erklären.


Die fast ausschließlich älteren Opfer, zumeist im hohen Rentenalter, erhalten in der Regel einen Anruf in welchem die Person am anderen Ende der Leitung fragt: „ Weißt du wer hier ist?“ oder „Rate mal, wer hier ist!“ Daraufhin reagieren die Opfer zumeist mit Namen von Menschen, welche sie schon länger nicht mehr gesehen oder gehört haben und meist sehr gern haben. Dass dem so ist wissen natürlich auch die Betrüger! Sie passen dann nur noch das Telefonat auf das Opfer an und erzählen dann ihre Geschichte. Meist wollen sie Autos oder Grundstücke erwerben und kommen momentan nur nicht an etwas mehr Bargeld. Sie müssten aber sofort handeln, sonst ist das vermeintlich gute Geschäft hinfällig. Mit dieser Masche wecken sie die Hilfsbereitschaft, welche gerade bei älteren Menschen sehr stark ausgeprägt ist. Das weitere Gespräch dreht sich dann nur noch um die Art und Höhe der Zuwendung. Zum Abholen soll dann meist eine gute Bekannte oder ein Freund vorbeikommen, da der „Enkel“ gerade verhindert ist.


Bei den drei fehlgeschlagenen Fällen von Donnerstag wurden Bargelder in Höhe von 15.000, 20.000 und 21.000 Euro benötigt. Die älteren Damen (76, 81 und 83 Jahre) reagierten richtig, sie hatten das Gespräch beendet und anschließend bei dem richtigen „Enkel“ angerufen. Die wussten natürlich nichts von dem Telefonat und informierten Polizei. Da in zwei Fällen bereits Übergabe Zeitpunkte ausgemacht wurden kamen zivile Beamte zum Einsatz, die Täter tauchten allerdings nicht auf. Am Freitagmorgen wurde den Beamten dann bekannt, dass der „Enkeltrick“ in einem Fall doch geklappt hatte. In allen Fällen wurden die Ermittlungen aufgenommen. Die Polizei hofft, dass es nur bei diesem einen Fall geblieben ist.


 

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick


  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.