Heute in Magdeburg: Erinnerung an Autoren der Region zum Welttag des Buches

 

Der Landesverband unter dem Vorsitz von Renate Sattler würdigt am Festabend mit der Lesung ausgewählter Werke früherer Autoren durch eine Reihe heutiger Schriftsteller die besonderen Entwicklungslinien der Literatur in Sachsen-Anhalt. So beleuchtet Siegfried Maaß die Anthologie „Saat in die Zukunft“, die 1947 vom Kulturbund herausgegeben wurde und einen Einblick in die literarische Aufarbeitung von Naziherrschaft und Kriegsfolgen gewährt. Von Heinz Kruschel wird die Erzählung „Lamyz“ vorgestellt, die die Zeit kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges schildert. Darin trifft ein Oberschüler in einer Turnhalle, in der Gegenstände von Evakuierten sortiert werden müssen, auf das Mädchen Cilly. Der Sammelpunkt wird für die beiden zu ihrer Insel, auf der es keinen Krieg gibt. Dorothea Iser schließt mit einem Auszug aus dem prominenten Roman „Franziska Linkerhand“ von Brigitte Reimann an. Mit der Erzählung „Wenzel“ von Erich-Günther Sasse hat Simone Voß eine Erzählung gewählt, in der die düstere Seite der Macht offenbar wird. Der Lyriker Torsten Olle schließlich hat sich für Gedichte und Haiku aus dem Lyrikband „Pfennige tropften in meinen Hut“ von Heinz Müller entschieden, die der Veranstaltung auch ihren Namen gibt. Birgit Herkula liest anschließend aus „Einst in Magdeburg“ von dem deutsch-jüdischen Autor Heinz Abosch, und Renate Sattler gibt am Ende des Lesereigens mit Wolf D. Brenneckes Roman „Die Straße durch den Urwald“ eine Zukunftsvision von damals weiter.

 

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek und dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Sachsen-Anhalt lädt das Literaturhaus zur Jubiläumslesung am Dienstag, 23. April, um 19.30 Uhr ein. Alle interessierten Gäste sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.