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Sachsen-Anhalt-News: Robra: Erinnerung bedarf auch der Anschauung

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Sonntag, den 14. April 2019


„Bauliche Spuren bleiben. Sie haben eine große Bedeutung für die Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit. Bauliche Überreste können Ausgangspunkt einer vertieften Auseinandersetzung mit der Geschichte sein. Erinnerung bedarf auch der Anschauung.“ Das sagte Staats- und Kulturminister Rainer Robra (Foto) heute in der Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge. Dort nahm er an der Gedenkveranstaltung aus Anlass des 74. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers teil.

Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen der Erinnerungskultur betonte Robra in seiner Gedenkrede: „Für die meisten heute lebenden Menschen ist der Nationalsozialismus Geschichte und keine erlebte Vergangenheit. Er entschwindet der Zeitgenossenschaft. Eine nachhaltige Form des Gedenkens ist aber auch unter den veränderten Bedingungen möglich.“

Robra appellierte an die Verantwortung der Zivilgesellschaft: „Tätiges Erinnern muss aus der Mitte unserer Gesellschaft kommen. Geschichte ist mehr als nur die Summe eigener Erfahrungen und Erlebnisse. Der Abschied von der Zeitgenossenschaft bedeutet keinen Abschied von der Geschichte. Das Erinnerungsgebot bleibt. Der Vergangenheit können wir nicht ausweichen. Aber die Zukunft ist offen und für ihre Gestaltung tragen wir alle Verantwortung.“

Hintergrund

Seit 1991 laden die Gedenkstätte und deren Förderverein zu „Tagen der Begegnung“ mit Überlebenden und deren Angehörigen aus verschiedenen Ländern Europas ein. Thema in diesem Jahr sind die baulichen Überreste des Konzentrationslagers.