header-placeholder


image header
image

Sachsen-Anhalt-News: Willingmann kritisiert Benachteiligung des Ostens bei Exzellenzstrategie

csm Portrait Staatssekretaer Willingmann Copyright MW Andreas Lander 3952072f4e

Montag, den 8. April 2019


Minister wird in Berlin als „Wissenschaftsminister 2019“ ausgezeichnet


Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann (Foto) wird heute Abend in Berlin als „Wissenschaftsminister des Jahres 2019“ ausgezeichnet. Im Vorfeld der „Gala der Deutschen Wissenschaft“, die von ZDF-Journalistin Gundula Gause im Konzerthaus am Gendarmenmarkt moderiert wird, äußert sich Willingmann zur Benachteiligung des Ostens bei der Exzellenzstrategie und warnt vor einer Abkopplung von finanziell schwächer aufgestellten Hochschulstandorten. „Von 57 im vergangenen Jahr ausgewählten Exzellenzclustern finden sich lediglich vier in Ostdeutschland und davon keines in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Sachsen-Anhalt“, kritisiert der Minister. Die Kluft zwischen reichen und armen Wissenschaftsstandorten werde dadurch wachsen.

Die ungleiche Verteilung der Exzellenzstandorte in Deutschland zementiere zudem eine Benachteiligung, die nicht gerechtfertigt sei. Willingmann: „Ich möchte keine Ost-West-Debatte führen, die aus der Zeit gefallen ist. Aber Realität ist nun einmal, dass insbesondere die ostdeutschen Bundesländer unter der aktuellen Verteilung leiden.“ Aus Sicht des Ministers erhöhen Exzellenzcluster die Reputation der Hochschulen. Dies erleichtere wiederum die Gewinnung von Spitzenpersonal und Projektförderungen. „Die fehlende Förderung als Exzellenzcluster oder -hochschule  heißt nicht, dass unsere Hochschulen schlechter arbeiten. Doch wenn wir internationales Personal mit einer hohen Qualifikation gewinnen wollen, fehlen uns solche Prädikate bei der Werbung für unsere Standorte“, so Willingmann.

„Wir müssen deshalb darauf drängen, die Grundausstattung unserer Hochschulen zu verbessern. Von Seiten des Landes Sachsen-Anhalt geschieht dies bereits in der laufenden Legislaturperiode und soll fortgesetzt werden. Ergänzend brauchen wir den Bund auch bei der Finanzierung dauerhafter Stellen und nachhaltiger Spitzenforschung. Dann kann die Kluft zu den finanziell stärkeren Bundesländern verkleinert werden“, so Willingmann. „Mit Blick auf die weitere Exzellenzstrategie ist dies keine Gleichmacherei, sondern zwingend notwendig, um Chancengleichheit zu erzeugen.“

Zur Auszeichnung, die der Minister am Abend erhält, sagt Willingmann: „Ich freue mich über die Anerkennung. Das positive Votum ist auch eine Bestätigung für unsere Anstrengungen, die Hochschullandschaft in Sachsen-Anhalt nach unruhigen Jahren wieder zu stärken. Dazu zählen Stellenwert und Verlässlichkeit der Finanzierung der Hochschulen, Beschleunigung von Prozessen und Bürokratieabbau oder künftig auch größere Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Betätigung. So wollen wir unsere Hochschulen noch leistungsfähiger machen.“

Willingmann ist Anfang des Jahres von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) zum deutschen „Wissenschaftsminister des Jahres 2019“ gewählt worden. In der Umfrage unter insgesamt 3.667 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern belegt der 56-Jährige mit einer Note von 2,44 nach Platz 3 im Vorjahr erstmals den ersten Rang. Jeder sechste Teilnehmer (16,5%) der DHV-Umfrage bezeichnet Willingmann als „die ideale Besetzung“ für das Amt des Wissenschaftsministers – weitere 70 Prozent halten ihn für eine „sehr gute“ (37,1%) bzw. „eher gute“ (33,0%) Besetzung. In den Kommentaren zur Umfrage bescheinigen viele Teilnehmer Willingmann vor allem hohe Fachkompetenz und gute Sacharbeit.