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Gesundheit-News: Infektionen bei Hautverletzungen vorbeugen

02. April 2019

Pflaster drauf und gut?

(djd). Beim Gemüseschneiden den Finger erwischt, im Garten an Dornen gestochen oder bei Sport oder Spiel auf die Knie gestürzt - Hautverletzungen sind zwar alltäglich, aber nicht ungefährlich. In vielen Fällen reicht ein Pflaster allein nicht aus, denn das böse Erwachen kommt oft erst einige Tage später: Die Wunde ist gerötet, pocht schmerzhaft und sondert eitriges Sekret ab. Egal ob Schnitte, Risse, Schürf-, Brand- oder Stichwunden - jede Hautverletzung ist eine potenzielle Eintrittspforte für Keime. Vermehren sich diese in der Wunde, kann es zu einer Verzögerung der Heilung und schlimmstenfalls zu schwereren Infektionen kommen. Eine rasche und adäquate Wundversorgung, selbst bei kleinsten Blessuren, kann solche Komplikationen verhindern helfen.

Wunde reinigen und desinfizieren

Wird eine Verletzung in Eigenregie behandelt, sollte die Wunde zunächst gereinigt werden - am besten unter fließendem Wasser. Kleine Fremdkörper wie Steinchen, Glas- oder Holzsplitter können mit einer Pinzette entfernt werden. Nach der Reinigung von grobem Schmutz folgt die rasche und zuverlässige Desinfektion, etwa mit Betaisodona aus der Apotheke. Der darin enthaltene Wirkstoff Povidon-Iod bietet ein breites Wirkspektrum gegen Erreger von Wundinfektionen wie Bakterien, Viren, Pilze oder bestimmte Einzeller. Die Anwendung ist schmerzfrei und lässt die mikrobielle Belastung in offenen Wunden deutlich absinken. Ein nachlassender Farbindikator zeigt an, ob der Wirkstoff verbraucht ist. Sofern noch Infektionsgefahr besteht, ist eine mehrmalige Nachbehandlung über einige Tage angeraten.

Bei starker Blutung zum Arzt

Nach der Desinfektion empfiehlt es sich, die offene Wunde abzudecken. So ist sie vor weiterer Verschmutzung und einem erneuten Aufbrechen der oberflächlich geschlossenen Haut geschützt. Je nach Verletzungsart sind Kompressen, Mullbinden oder Pflaster das geeignete Verbandsmaterial - die Abdeckung muss jedoch regelmäßig gewechselt werden. Übrigens sollten Hausmittel wie Knoblauch, Honig, Essig oder Zwiebelsaft nicht auf offene Wunden aufgetragen werden - das könnte die geschädigte Haut noch mehr reizen. Vorsicht: Besonders gefürchtet bei Bissverletzungen oder Wunden durch Gartenarbeit ist eine Infektion mit dem Tetanus-Erreger. In solchen Fällen ist sofort zu überprüfen, wann die letzte Impfung erfolgte. Zum Arzt sollten Verletzte auch, wenn Fremdkörper tief in der Wunde stecken oder wenn diese trotz Kompresse nicht aufhört zu bluten.

Foto: Mit der Haut über den Hallenboden geschlittert - hier ist das Ergebnis eine schmerzhafte Brandwunde. / © djd/Hermes Arzneimittel/ImageSource