Montag, den 25. März 2019
Mit Warnstreiks und Aktionen erhöht die Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den Druck auf die
Multiplex-Unternehmen Cinestar und Cinemaxx in den laufenden
Tarifauseinandersetzungen: "Gemeinsam mit den Kino-Beschäftigten
befinden wir uns in einer grundlegenden Auseinandersetzung um
existenzsichernde Löhne", machte der stellvertretende
ver.di-Vorsitzende Frank Werneke deutlich.
In der Kinobranche würden durchgängig Niedriglöhne gezahlt, die nur
unwesentlich über dem Mindestlohn liegen: "Es kann nicht sein, dass
eine Kinokarte oder ein Snack-Menü mehr kosten als eine Servicekraft
pro Stunde verdient. Deswegen fordern wir ordentliche Lohnerhöhungen.
Auch, um zu verhindern, dass die Beschäftigten in der Altersarmut
enden", sagte Werneke. Nach aktueller Auskunft der Bundesregierung
bedürfe es dafür eines Stundenlohns von mindestens 12,63 Euro. Es sei
kontraproduktiv, wenn die Unternehmen den Druck auf dem Kinomarkt an
ihre Beschäftigten weiterreichten. Diese lebten in Sorge um steigende
Mieten, Energie- und Fahrtkosten oder ganz allgemein ihre Zukunft.
In den Kinos arbeiten viele Studierende, die in anderen Bereichen
besser bezahlt werden: "Studierende verdienen im Schnitt 11,80 Euro
in der Stunde und nicht, wie in den Kinos, unter zehn Euro. Es ist
also höchste Zeit, hier den Anschluss zu finden, statt Streikbrecher
mit 12 Euro und mehr Stundenlohn zu locken", forderte Werneke. Er
erwarte, dass bei den kommenden Verhandlungen endlich ein Angebot
verhandelt werden könne, das den Kinobeschäftigten deutlich mehr Geld
garantiere.
Für die Beschäftigten von Cinemaxx findet morgen (26. März 2019) in
Hamburg die fünfte Verhandlungsrunde statt. Bei Cinestar wird am 1.
April 2019 in vierter Runde verhandelt, ebenfalls in Hamburg.