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POESIE AUS MAGDEBURG ZUM ABEND

buchmesse


Buchmesse Leipzig 2016


Das Auge Gottes wünscht man sich,
um alles hier zu sehen,
man wünscht sich dazu seinen Geist,
um alles zu verstehen.


Gern hätte man auch Gottes Ohr,
um alles zu erlauschen.
Doch uns bleibt leider Stückwerk nur –
Gott will mit uns nicht tauschen!


Ein bisschen Demut wäre schlau:
mit Wenigem zufrieden.
Sonst geht’s uns wie des Fischers Frau*,
der schließlich nichts beschieden!


Helga Schettge


*Anspielung auf das Märchen
„Vom Fischer und seiner Frau“ von
Philipp Otto Runge (1777-1810)



Entnommen aus:

Kastanienblüten. 
– Hohenwarsleben: vabaduse.de, 2017. – 
ISBN: 978-3-96004-005-7