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MD grabmal werner nolopp

Magdeburger Grabmale mit Geschichte

Magdeburg, 25. März 2019


Von Annett Szameitat

Neustädter Friedhof: Lehrer, Chorleiter und Komponist Werner Nolopp

Es fällt dem Besucher sofort ins Auge - ein Grabmal als Rondell gestaltet, unweit des Eingangs zum Neustädter Friedhof. Vor rund einem Jahr von Lutz Kaufmann ehrenamtlich restauriert ist die schmucke Erinnerungsstätte, erbaut 1906, ein schöner Hingucker.

Gewidmet ist sie dem Liederkomponisten Friedrich Ernst Arnold Werner Nolopp, der 1903 in Magdeburg verstarb. 1835 wurde Nolopp in Stendal als Sohn eines Lehrers und Domorganisten geboren. Früh entstand bei ihm die Liebe zur Musik. Durch den frühen Tod des Vaters musste Nolopp nach Abschluss der Schule als Schriftsetzer und Privatschreiber zum Familienunterhalt beitragen. In Privatunterricht bildete er sich zum Lehrer weiter und arbeitete nach Abschluss der 2. Lehrerprüfung als Lehrer und Organist in Walterburg. 

1864 heiratete Nolopp die Tochter eines Superintendenten in Magdeburg und ging nach Wanzleben als Armenschullehrer und Lektor. Von 1876 bis zu seinem krankheitsbedingten Ruhestand 1894 war Werner Nolopp Kantor und Organist in Aken. Danach wohnte er in Biederitz und in der Magdeburger Neustadt. In Aken wirkte Nolopp als Leiter des Lehrergesangs- und Schiffergesangsvereins. Hier entstanden auch seine bedeutendsten literarischen und musikalischen Werke, die ihn über Heimatgrenzen hinaus bekannt machten. Werner Nolopp schuf neben Liedern und Chorwerken auch Werke für Orgel und Orchester. 

Eine Gesamtausgabe fehlt; jedoch ein Teil seiner Männerchorwerke sind erhalten. Nolopp betätigte sich auch karnevalistisch. 2010 feierte Aken 135 Jahre Faschingsjubiläum, das zu den Wurzeln Werner Nolopps zurückreicht. Zur Ehrung wurden in Aken eine Straße und eine Grundschule nach ihm benannt.