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Gesundheit-News: Aktiv bleiben trotz Multipler Sklerose

22. März 2019

Innovative Hilfsmittel bieten Patienten neue Freiheiten

(djd). Nicht von ungefähr trägt die Multiple Sklerose den Beinamen "Krankheit der 1.000 Gesichter". Betroffene klagen über eine Vielfalt unterschiedlichster Symptome, darunter Schwindel, Taubheitsgefühle, Kribbeln in verschiedenen Körperregionen sowie Seh- oder Koordinationsstörungen. MS verläuft schubförmig und gehört zu den Autoimmunerkrankungen: Zellen des Immunsystems, das uns eigentlich vor schädlichen Krankheitserregern schützt, werden fehlgesteuert und greifen plötzlich gesundes körpereigenes Gewebe an. Es kommt zu Entzündungen in Gehirn und Rückenmark, die Weiterleitung von Nervenimpulsen über die Nervenfasern ist gestört. "Ich bin häufig gestolpert und schon bei der kleinsten Unebenheit gestürzt", erzählt Daniela aus Magdeburg. Schon seit 1988 lebt sie mit MS, was unter anderem dazu führte, dass ihr rechtes Bein gelähmt ist und sie ihren Fuß nicht mehr heben kann.

Einfach losgehen trotz Fußheberschwäche

Die heute 60-Jährige glaubte lange Zeit, außerhalb ihrer vier Wände für immer auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Doch dann entdeckte sie ein Hilfsmittel, das ihr wieder ein aktiveres Leben ermöglichte: Mit dem "L300 Go"-System von Ottobock mit funktioneller Elektrostimulation (FES) kann Daniela stolperfrei laufen, trotz ihrer Fußheberschwäche. Eine Manschette am Unterschenkel aktiviert durch elektrische Impulse die Nerven und damit die Muskeln, die für das Anheben des Fußes verantwortlich sind. "Ich kann wieder selbstständig und ohne Angst laufen", so die Magdeburgerin begeistert. "Zum Beispiel im Park spazieren gehen, ohne dabei ständig auf den Weg achten zu müssen. So kann ich auch die Natur und das Schöne um mich herum wieder erleben." Sensoren erfassen die unterschiedlichen Bewegungen des Anwenders und die Orthese gibt exakt zum richtigen Zeitpunkt den Stimulationsimpuls zur Fußhebung ab.

MS-Experten raten zu Bewegung

Für MS-Kranke wie Daniela eröffnet die Funktion des Hilfsmittels neue Perspektiven und ein Stück mehr Lebensqualität: "Ich kann einfach losgehen und mich frei bewegen, statt immer den Rollstuhl mitnehmen zu müssen. Dadurch bin ich unabhängiger." Auch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) rät zu Bewegung, um MS-Symptome zu verbessern. So steht neben Physiotherapie auch die wöchentliche Trainingseinheit in Danielas MS-Sportgruppe auf dem Programm. Die 60-Jährige freut sich über neue Aktivitäten, die durch das "L300 Go" möglich werden - zum Beispiel mit Freunden rauszugehen, anstatt sie zu Hause zu treffen. Genau dies ist die Aufgabe moderner Hilfsmittel: die Unabhängigkeit der Patienten im Alltag erhalten und die beste erreichbare Lebensqualität zu gewährleisten.

Foto: Häufige Ursachen einer Fußheberschwäche sind neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose. Sie kann mit Hilfsmitteln ausgeglichen werden. / © djd/Ottobock