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Buch-News: „Die Templer – Aufstieg und Untergang von Gottes heiligen Kriegern“

ABB JonesDieTempler 978 3 406 73481 6 1A Cover

Freitag, den 15. März 2019


Pilger und ihre Metamorphosen

Von Uta Luise Zimmermann-Krause

Im Buch «Die Templer – Aufstieg und Untergang von Gottes heiligen Kriegern», erschienen im Verlag C.H.Beck, schildert der renommierte Autor Dan Jones die packende Geschichte des wichtigsten geistlichen Ritterordens in der Kreuzfahrerzeit. Aus dem Englischen übersetzt von Andreas Nohl. Gerechtigkeit suchende Pilger brachen auf in Richtung Jerusalem, kämpften als Kriegermönche im Auftrag Gottes, bereicherten sich als Bankiers, und landeten schließlich als Häretiker auf dem Scheiterhaufen. 

Dan Jones ist als Historiker und Journalist tätig, und wurde in Großbritannien und den USA bekannt durch historische Bestseller und Fernsehdokumentationen. 

Das Buch zur Templergeschichte ist in vier gut übersichtliche Kapitel gegliedert: Pilger (1102-1144), Soldaten (1144-1187), Bankiers (1189-1260, Ketzer (1260-1314) sowie ein Epilog zum Heiligen Gral. 

Verheirateten Männern war es gestattet, dem Orden beizutreten, jedoch war es ihnen nicht erlaubt, die weiße Kutte zu tragen und von ihren Frauen in die Templer-Häuser begleitet zu werden. Schlicht gekleidet, ohne goldene Zier sollten sie daherkommen; selbst am Zaumzeug der Pferde war Goldschmuck verboten. Das Leben in einem Haus der Templer sollte den Gepflogenheiten in einem Zisterzienser-Kloster folgen. Das Essen wurde gemeinsam und schweigend eingenommen, aus der Bibel wurde vorgelesen. Gaukler, Barden und Zauberer hingegen wurden mit Verachtung gestraft. Im Sommer 1134 schlug Alfons der Krieger – König von Aragón – vor der Stadt Fraga ein Lager auf und führte stets wertvolle Reliquien bei sich, obwohl sich Fraga in muslimischer Hand befand. Anfang des 12. Jahrhunderts sahen die christlichen Herrscher des Nordens ihre Pflicht im Zurückdrängen islamischer Heere nach Afrika. Papst Pascalis II. gab dazu seinen Segen, während er gleichzeitig verbot, am Heiligen Krieg im Osten teilzunehmen. Doch es sollte anders kommen, denn ein Herr aus der westislamischen Welt zog mit zweihundert schwer beladenen Kamelen gegen die Christen. Bereits im Jahr 1134 starb Alfons wohl an den Wunden, die er in Fraga davongetragen hatte. Schon bald stellte die Bulle die Templer «für alle Zukunft unter den Schutz und die Schirmherrschaft des Heiligen Stuhls», und garantierte ihnen das Recht, von der Abgabe des Zehnten befreit zu sein und von einem Meister aus ihren eigenen Reihen angeführt zu werden. Das alles bedeutete für die Templer ein umfassendes Privileg für Unabhängigkeit und Autonomie. Die Häuser der Templer waren in eine zusammenhängende Hierarchie eingebunden und mussten sich einer regionalen Kommandostruktur beugen, letztendlich dem Großmeister in Jerusalem. Edessa war ein Juwel des christlichen Ostens, doch auch die Levante im Süden erzeugte Besitzgier für christliche Armeen. Besonders risikoreich war der Marsch im Binnenland, um Adalia an der Südküste zu erreichen. Sie querten ein unwirtliches Gebiet, in dem noch tote deutsche Soldaten umherlagen, erreichten den Berg Cadmus, bemerkten türkische Späher auf dem Berg, und bald begann ein schmerzliches Gefecht gegen die Türken, die mehr als Angst und Schrecken verbreiteten. 

Zum dritten Kreuzzug nahm Friedrich I. Barbarossa das Kreuz, doch er verlor beim Überqueren eines Flusses sein Leben am 10. Juni 1190.   in großer Not. Anfang des 13. Jahrhunderts spielte Damiette nicht nur als Umschlagplatz, sondern, günstig gelegen, bot es die Verbindung zur Levante für Händler aus Genua und Venedig. Hier bot es den seefahrenden Kaufleuten den Zugang zu Karawanen auf dem Landweg in Richtung Osten. Es ging um exotische Seide, Gewürze, Sal, Gold, Nutzhölzer, Öle, Arzneien, schlicht alles, das auch den christlichen Soldaten gefallen konnte. Doch für christliche Pilger war Jerusalem der Mittelpunkt der Welt, obwohl es sich später in den Händen der Muslime befand. Selbst das Scheitern des Fünften Kreuzzugs war nicht nur wegen dem Verlust von hohen Geldsummen ein schlechtes Licht auf alle beteiligten. Das vorliegende Buch «Die Templer – Aufstieg und Untergang von Gottes heiligen Kriegern» gibt in spannender Erzählweise unzählig viele facettenreiche Details preis im Leben der Pilger, Kriegsmönche, Soldaten, Bankiers, Ketzer und hält im Anhang die Namen der Päpste, der Könige und Königinnen von Jerusalem sowie der Meister des Templerordens vor. Fürwahr außergewöhnliche Episoden - einschließlich der Bedeutung des Heiligen Grals.    
         
Dan Jones. 
Die Templer – Aufstieg und Untergang
von Gottes heiligen Kriegern, 
aus dem Englischen von Andreas Nohl,
508 Seiten, 28 farbige Abbildungen, 
9 Karten, Hardcover, Schutzumschlag,
Verlag C.H.Beck, 2019,
ISBN: 978-3-406-73481-6
Preis: €  28,00