Übergewicht erhöht Darmkrebsrisiko
Bonn (sts) – Der März ist Darmkrebsmonat. Zudem ist heute am 7. März der „Tag der gesunden Ernährung“. Die Deutsche Krebshilfe weist aufgrund dieser Anlässe verstärkt auf die Gefahr von Übergewicht hin. Nach Einschätzung von Experten gehört ein erhöhtes Körpergewicht inzwischen zu den bedeutendsten vermeidbaren Krebsursachen. „Übergewicht macht krank und steigert das Risiko für Darmkrebs und viele weitere Tumorarten“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Die Organisation bietet Interessierten kostenlose Informationsmaterialien im Internet und berät telefonisch über ihren Informations- und Beratungsdienst, das INFONETZ KREBS unter der Nummer 0800 / 80 70 88 77.
Bundesweit gelten rund 67 Prozent der Männer und 53
Prozent der Frauen als übergewichtig, fast jeder Vierte davon sogar als
fettleibig. Bei den Kindern und Jugendlichen bringen bereits 15 Prozent zu
viele Kilos auf die Waage. Übergewicht entsteht langfristig als Folge einer
hohen Kalorienzufuhr und eines zumeist inaktiven Lebensstils.
Fettgewebe ist das größte hormonell aktive Organ des
Körpers. Bei Fettleibigkeit, auch Adipositas genannt, verändert sich der
Hormonstoffwechsel ungünstig. Zudem produziert dieses Gewebe vermehrt
entzündungsfördernde Botenstoffe – beides sind Faktoren, die das Krebsrisiko
erhöhen. Mindestens 13 Krebsarten werden durch einen zu hohen Körperfettanteil
begünstigt. Dazu gehören neben Darmkrebs auch Tumore der Brust, der
Gebärmutterschleimhaut, der Eierstöcke, der Galle, der Niere, der
Bauchspeicheldrüse, der Leber, des Mageneingangs, der Schilddrüse, der
Speiseröhre, des Gehirns sowie das Multiple Myelom.
Körperliche Aktivität erleichtert nicht nur die
Gewichtskontrolle, sondern leistet auch einen eigenständigen Beitrag dazu, das
Entstehen von Tumoren zu vermindern. So sinkt beispielsweise das Risiko für
Darmkrebs bei körperlich aktiven Menschen, die sich täglich mindestens 30
Minuten bewegen, um 20 bis 30 Prozent. Langes Sitzen hingegen gilt als eigener
Krebsrisikofaktor und begünstigt unter anderem Tumore des Darms.
In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen
neu an Krebs – davon etwa 59.000 an Darmkrebs. Experten schätzen, dass fast
sieben Prozent aller Krebsfälle durch Übergewicht und rund sechs Prozent durch
Bewegungsmangel bedingt sind, die durch einen gesünderen Lebensstil vermeidbar
wären. „Zwar lässt sich das eigene Krebsrisiko nie gen null reduzieren, dennoch
kann jeder aktiv etwas für seine Gesundheit tun. Dazu möchte die Deutsche
Krebshilfe die Bevölkerung gern motivieren,“ so Nettekoven.
Der „Tag der gesunden Ernährung“ wurde bereits im Jahr
1996 vom Verband für Ernährung und Diätetik e.V. ins Leben gerufen. Der
„Darmkrebsmonat März“ fand erstmals 2002 statt und wurde von der Felix Burda
Stiftung, der Stiftung Lebensblicke und der Deutschen Krebshilfe initiiert.
Interessierte die ihren Alltag gesünder gestalten
möchten, erhalten Informationen sowie alltagstaugliche Tipps in den
Präventionsratgebern der Deutschen Krebshilfe „Gesunden Appetit! Vielseitig
essen – Gesund leben“ sowie „Schritt für Schritt. Mehr Bewegung – Weniger
Krebsrisiko“. Diese können kostenfrei hier bestellt werden.
Hintergrund-Info:
Tipps gegen Übergewicht
• Wenn Sie übergewichtig sind, reduzieren Sie Ihr Gewicht
und nehmen Sie auf keinen Fall weiter zu.
• Bewegen Sie sich regelmäßig und täglich mindestens 30
Minuten. Planen Sie feste Bewegungseinheiten in Ihren Alltag ein.
• Vermeiden Sie langes Sitzen. Unterbrechen Sie Ihre
Sitz-Intervalle regelmäßig. Telefonieren Sie beispielsweise häufiger im Stehen.
• Verzehren Sie wenig kalorienreiche, hochverarbeitete
Lebensmittel, die viel Zucker und Fett enthalten. Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten
aus frischen, möglichst regional-saisonalen Zutaten zu.
• Essen Sie häufig Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte,
Gemüse und Obst.
• Trinken Sie wenig hochkalorische zuckerhaltige
Getränke.
• Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum. Alkoholische
Getränke sind reich an Kalorien und begünstigen das Entstehen von Krebs.
• Leben Sie rauchfrei. Nutzen Sie Tabakprodukte nicht als
„Appetitzügler“ – sie sind gesundheitsschädlich und krebserregend.
• Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arzt und nutzen
Sie Angebote zur Ernährungsberatung.
Quelle - Text und Foto: Deutsche Krebshilfe