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Einladung zur Antrittslesung der neuen Magdeburger Stadtschreiberin Nele Heyse

Montag, den 4. März 2019


Auftaktveranstaltung zum Stipendium 2019 am 13. März im Forum Gestaltung

Am vergangenen Freitag hat das Stipendium für Magdeburgs diesjährige Stadtschreiberin offiziell begonnen – am 13. März haben alle Magdeburgerinnen und Magdeburger die Gelegenheit, Nele Heyse zum ersten Mal in ihrem neuen Amt kennenzulernen. Ab 20.00 Uhr stellt sich die Autorin im Rahmen der Mittwochsgesellschaft im Forum Gestaltung in der Brandenburger Straße vor. Nach der offiziellen Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper wird Heyse bereits existierende Ausschnitte aus ihrem Roman "Zerbrechliche Welten" lesen, den sie in ihrer Zeit als Stadtschreiberin vollenden möchte. Der Eintritt zur Lesung ist frei!
 
Literatin, Theatermacherin und Filmschauspielerin – Nele Heyse ist künstlerisch in vielen Genres zu Hause und betritt so gedanklich immer wieder neue Gebiete, aus denen sie Inspiration zieht und Geschichten erfährt und diese in mittlerweile vier Büchern veröffentlicht hat. Ihr geht es darum, mit ihren Themen dicht an den Menschen und dem Zeitgeschehen zu sein und keine wie sie sagt "Wasserglaslesungen" abzuhalten, sondern sich bei all ihren Buchvorstellungen nah am Publikum zu befinden und eine Interaktion herzustellen. Nur im Austausch miteinander kann sich eine Geschichte weiterentwickeln und das Publikum in die Welt der beschriebenen Personen einsteigen.
 
Während ihrer ersten Lesung am 13. März im Forum Gestaltung wird Moderator Wilhelm Bartsch zudem die Person Nele Heyse vorstellen und Fragen rund um das Stadtschreiberstipendium, ihre Pläne während des Aufenthaltes in Magdeburg und ihr sehr umtriebiges künstlerisches Schaffen stellen.
 
In Heyses Roman "Zerbrechliche Welten", den sie während ihres Stadtschreiber-Aufenthaltes fertigstellen möchte, geht es um einen bisher nur mäßig erfolgreichen Schriftsteller, den es in einer existenziell und emotional angespannten Situation u.a. auch nach Magdeburg als Handlungsort treibt und der sich in seiner Lebenswelt neu strukturieren muss.
 
 
Biographie Nele Heyse

Nele Heyse wurde 1954 in Meiningen geboren, wuchs in Weimar auf und ging dort bis zum Abitur zur Schule. Acht Jahre davon absolvierte sie auf der Sprachheilschule, weil sie unter Stottern litt. Da sie sich nur im Spiel und im Schreiben von ihren massiven Sprachhemmungen befreit fühlte, stand für sie schon früh fest, Schauspielerin zu werden und das Schreiben daneben nie aufzugeben. Von 1973 bis 1977 studierte sie an der Berliner Schauspielschule, der späteren "Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch". Nach dem Studium ging sie vielfältige Engagements in unterschiedlichen Orten ein.
 
So begann sie am Berliner Ensemble, es folgten die Theater in Meiningen und Schwerin. 1984 verließ Nele Heyse mit ihrem Sohn die DDR. Es folgten Festengagements in Basel, Mannheim, Bremen, Leipzig und am Deutschen Theater Berlin. Seit 2001 ist sie gastierend unterwegs, u.a. in München, Zürich, Bozen, Tel Aviv, Weimar und Halle. In den Freiräumen widmet sie sich dem Schreiben und bemühte sich um erste Veröffentlichungen in Verlagen. So erschien 2013 der erste Roman "Haltewunschtaste" im Mitteldeutschen Verlag, 2016 folgte ebenda der Lyrikband: "Zeit ist eine Kugel" (mit einem Vorwort von Christoph Hein) und 2017 "Hunderteins Einsatzgeschichten" (Vorwort H.-E. Wenzel) – Geschichten, die jeweils in nur einem Satz erzählt werden. Der Roman "Haltewunschtaste" erschien auch als Hörbuch im BUCHFUNK Leipzig.
 
Davor veröffentlichte Nele Heyse in Literaturzeitschriften, Anthologien oder Theaterprogrammen bzw. las oder spielte ihre Texte. Als Schauspielerin war es ihr schon immer ein Bedürfnis, mit ihren Texten lesend, vortragend oder auch spielend an die Öffentlichkeit zu treten. So existiert eine größere Menge noch nicht publizierter Texte, die zum Teil schon deutschlandweit, aber auch in Israel oder auf Übersee vor Publikum bestanden haben.
 
Im Rahmen der Aufgaben einer Stadtschreiberin ist sie besonders gern bereit, sich auch über das schon angedachte Pensum hinaus lesend und vortragend für Veranstaltungen unterschiedlicher Prägung zur Verfügung zu stellen.
 
Anknüpfend an den Erfolg ihrer Geschichten in nur einem Satz, die sich befreundete Künstlerkollegen z.T. für ihre Programme ausliehen und die sie selber auch gern in Wunschlesungen – auf Zuruf der Zuhörer – präsentiere, würde sie während des Magdeburgaufenthalts ihr Vorhaben "33 DreisatzLiebesgeschichten" zu schreiben, verwirklichen. Auch diese sollen von einem bildenden Künstler illustriert werden.
 
 
Biographie Wilhelm Bartsch

Wilhelm Bartsch wurde 1950 in Eberswalde geboren. Er absolvierte von 1969 bis 1973 ein Studium der Philosophie in Leipzig und dort auch Sonderkurse am Literaturinstitut Leipzig. Er arbeitete in mehreren Berufen, u.a. als Korrektor mit Teilfacharbeiterbrief und Rolleur 1973 bis 1976 bei der "Freien Presse" in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Seit 1976 hat er seinen Wohnsitz in Halle und arbeitet dort ebenfalls in verschiedenen Positionen u.a. als Nachtwächter, Dramaturg und Regieassistent. Wilhelm Bartsch hat bereits zahlreiche Preise erhalten wie den Brüder-Grimm-Preis in Hanau 1987, den Walter-Bauer-Preis in Leuna / Merseburg 2000, den Wilhelm-Müller-Preis in Sachsen-Anhalt 2007 sowie Aufenthaltsstipendien u.a. im Hans-Fallada-Haus Carwitz 1984 und je zweimal in Amsterdam durch die Stichting Culturele Uitwisseling 1994 und 1999.
 
Darüber hinaus war er Stipendiat im Künstlerhaus Wiepersdorf 1994 und 2000, weiterhin im Virginia Center for the Creative Arts, Sweat Briar (USA) 1996, im Künstlerhof Schreyahn 2004, im Kunstverein Röderhof 2015 und erhielt Arbeitsstipendien wie den Else-Heiliger-Fonds der Konrad-Adenauer-Stiftung 2000 und den Deutschen Literaturfonds Darmstadt 2007. Er nahm an Poesiefestivals u.a. in Armenien und Berg-Karabach, Bosnien, Bulgarien, Italien, den Niederlanden, Polen und der Schweiz teil. Wilhelm Bartsch pflegt ebenso vielfältige Mitgliedschaften u.a. im Deutschen PEN-Zentrum, der Literarischen Gesellschaft Thüringens, der Internationalen Novalisgesellschaft, der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft und seit 2015 ist er Ehrenmitglied der Writers Union of Armenia.



Foto: Magdeburgs neue Stadtschreiberin Nele Heyse / Copy LH Magdeburg