Sonntag, den 3. März 2019
Deutlich mehr Geld für untere und mittlere Lohngruppen,
Pflegekräfte und Einsteiger
In der Tarif- und Besoldungsrunde für die über eine Million
Beschäftigten der Bundesländer (ohne Hessen) haben sich
Gewerkschaften und Arbeitgeber am Samstag in Potsdam auf ein
umfassendes Gesamtpaket aus prozentualen Anhebungen und strukturellen
Verbesserungen verständigt. Die Einigung sieht eine Anhebung der
Gehälter im Gesamtvolumen von 8 Prozent, mindestens 240 Euro, mit
einer Laufzeit von 33 Monaten vor. "Das ist das beste Ergebnis seit
vielen Jahren und ein guter Tag für die Beschäftigten des
öffentlichen Dienstes", sagte der Vorsitzende des Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske (Foto).
Die Einigung sei zugleich "eine positive Nachricht für alle
Bürgerinnen und Bürger, die auf gute öffentliche Dienstleistungen
angewiesen sind", sagte Bsirske. So bringe der Abschuss einen
Gehaltssprung von mehreren hundert Euro für Pflegekräfte und deutlich
bessere Löhne für Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte an Schulen
sowie für Polizei und Rettungskräfte. "Damit haben wir die
Attraktivität des öffentlichen Dienstes für Fachkräfte und
Berufseinsteiger nachhaltig verbessern können. Das ist ein Erfolg für
beide: Gewerkschaften und Arbeitgeber."
Im Einzelnen sollen die Gehälter im Gesamtvolumen rückwirkend zum 1.
Januar 2019 um 3,2 Prozent, mindestens aber um 100 Euro, angehoben
werden. Ein weiterer Anhebungsschritt um 3,2 Prozent (mindestens 90
Euro) erfolgt zum 1. Januar 2020 und um 1,4 Prozent (mindestens 50
Euro) zum 1. Januar 2021. Pflegekräfte erhalten darüber hinaus
zusätzlich 120 Euro monatlich. Auszubildende bekommen zum 1. Januar
2019 und zum 1. Januar 2020 jeweils 50 Euro mehr.
Darüber hinaus soll eine Aufwertung der Einstiegsgehälter (Stufe 1
der Entgelttabelle) in allen 15 Entgeltgruppen die Arbeit im
Landesdienst für Neueinsteiger attraktiver machen. Diese Aufwertung
beträgt im Volumen rund 11 Prozent und erfolgt in zwei Schritten zum
1. Januar 2020 sowie zum 1. Oktober 2020. "Davon profitieren
insbesondere die unteren und mittleren Lohngruppen", erläuterte
Bsirske.
ver.di fordert von den Bundesländern die zeit- und inhaltsgleiche
Übertragung des Ergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten sowie die
Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger.