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MD Grabmal hennige

Grabmale mit Geschichte in Magdeburg – Die Fabrikantenfamilie Hennige/Freise

Magdeburg, 3. März 2019


Von Annett Szameitat

Eine imposante Grabstätte, umsäumt von einer Hecke, eröffnet sich dem Besucher am Eingang zum Neustädter Friedhof. Rund 200 Jahre Familiengeschichte werden hier geschrieben - vom Zahn der Zeit weitgehend verschont. Doch wer verbirgt sich hinter den Namen in goldenen Lettern auf den gepflegten monumentalen Grabsteinen? 

Kaum jemandem unter den Magdeburgern wird sie noch ein Begriff sein - die Unternehmerfamilie Hennige, Besitzer der Zuckerfabrik Jacob Hennige in der Mittagstraße. Gründervater war 1838 Jacob Hennige; 1871 stieg der Schwiegersohn ein. Das Unternehmen firmierte zur Zuckerraffinerie Hennige & Freise. Fast 100 Jahre zählte das Unternehmen in der Mittagstraße zu den bedeutenden Standorten der Magdeburger Zuckerindustrie. Bis 1930 war die Fabrik ausschließlich im Familienbesitz. Dann ging das Unternehmen an die Vereinigten Schlesischen Zuckerfabriken über. Unter der neuen Firmierung „Jacob Hennige Nachfolger – Zuckerraffinerie mit beschränkter Haftung“ war Max Hennige bis zu seinem Tod 1937 Geschäftsführer. Danach zog sich die Familie aus dem Unternehmen zurück. 1940 stellte der Betrieb die Produktion ein. Auf dem Gelände Mittagstraße 16 waren später die „Junkers Flugzeug- und Motorenwerke“ und die „Magdeburger Maschinenfabrik“ ansässig. 

Am 16. Januar 1945 wurden das ehemalige Fabrikgebäude und das Wohnhaus der Familie Hennige in der Lübecker Straße 122 bei einem Luftangriff zerstört. Krister Hennige, ein Nachfahre der Familie Hennige, lebt heute als bekannter Hotelier auf der Ostseeinsel Usedom.