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Magdeburg-News: Landeshauptstadt plant Erweiterung der Deponie Hängelsberge und mehr Service

Mittwoch, den 27. Februar 2019


Abfallwirtschaftsbetrieb hat Konzept fortgeschrieben

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat ihr Abfallwirtschaftskonzept fortgeschrieben. Kernpunkt der vom Städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (SAB) erarbeiteten Beschlussvorlage für den Stadtrat ist die dringend notwendige Erweiterung der Deponie Hängelsberge. Neben weiteren Vorhaben ist auch der Ausbau des Wertstoffhofes Silberbergweg geplant.
 
"Zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit soll eine Deponie für nichtverwertbare Abfälle am Standort Hängelsberge errichtet werden", nennt der Beigeordnete für Umwelt, Personal und Allgemeine Verwaltung, Holger Platz, einen entscheidenden Punkt der Fortschreibung. "Hier haben wir zum Beispiel auch Baustellenabfälle im Blickpunkt, um deren fachgerechte Entsorgung zu ermöglichen."
 
Die Ablagerung von Industrieabfällen, Asbest, künstlichen Mineralfasern und Abfällen von Abrissarbeiten aus Industriebrachen kann auf der Deponie Hängelsberge mit dem aktuell genehmigten Weiterbetrieb bis 2023 erfolgen. Voraussichtlich wird aber die Verfüllung der Deponie bereits früher erreicht sein. Da jedoch auch künftig in Magdeburg Abfälle der sogenannten Deponieklasse II anfallen, die im Zuständigkeitsbereich der Stadt liegen, ist der Bedarf vorhanden. Auch die Industrie- und Handelskammer hat in Gesprächen mehrfach auf die Notwendigkeit zur Entsorgungssicherheit von solchen Abfällen hingewiesen.
 
Für die geplante Erweiterung des Standortes sprechen die bereits gut funktionierende Infrastruktur sowie die verfügbare Fläche südlich der Deponie Hängelsberge, die als Erweiterungsgebiet genutzt werden kann. Aber auch die verkehrsgünstige Lage der Deponie innerhalb des Landes Sachsen-Anhalt ist eine gute Voraussetzung. Zudem wäre die Weiternutzung des vorhandenen Deponiestandorts ein Beitrag zur Ressourcenschonung. Bestätigt der Stadtrat die Konzeptfortschreibung, ist ein Planfeststellungsverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen.
 
Zu den weiteren geplanten Baumaßnahmen gehören auch der Ausbau und die Erweiterung des Wertstoffhofs Silberbergweg. Unter anderem sollen die Anlieferungsmöglichkeiten kundenfreundlicher gestaltet werden. So ist geplant, dass Kunden über eine Rampe in eine höher gelegene Fahr- und Halte-Umfahrung gelangen und von dort die Container mit Abfällen befüllen können. Umständliches Treppensteigen würde damit wegfallen. Vorgesehen ist außerdem, dass nach dem Ausbau hier auch die Annahme von Schadstoffen erfolgen kann. Die Baumaßnahmen sollen parallel zum Betrieb des Wertstoffhofes erfolgen und vorerst bis Ende 2021 andauern.
 
Die Errichtung einer Bioabfallvergärungsanlage zur energetischen und stofflichen Nutzung anfallender Bioabfälle in Magdeburg ist seit langer Zeit Thema und führte erstmals 2012 zu einer Beschlussfassung des Stadtrates. Im Rahmen dieses Beschlusses wurden mögliche Standorte, darunter im Gewerbegebiet Rothensee und auf der Deponie Hängelsberge, untersucht.
Im Gewerbegebiet Rothensee wurde kein geeigneter Standort gefunden. Für die Deponie Hängelsberge wurde eine prinzipielle Eignung festgestellt. Zur Errichtung einer Vergärungsanlage erfolgten auch Untersuchungen wie beispielsweise eine Machbarkeitsstudie und Gärversuche.
 
Im Juni 2017 wurde der Oberbürgermeister vom Stadtrat beauftragt, eine Anlage zur Abfallvergärung in das Abfallwirtschaftskonzept aufzunehmen. Eine beauftragte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung weist den Standtort Deponie Hängelsberge als geeignet aus.
 
"Das entsprechende Verfahren wird aber erst auf den Weg gebracht, wenn die Deponieerweiterung Hängelsberge erfolgt ist", betont Holger Platz. "Vorher werden wir natürlich mit allen Beteiligten Gespräche führen und umfassend informieren."
 
Die energetische und stoffliche Verwertung von Bioabfällen in einer Bioabfallvergärungsanlage erfüllt den Anspruch einer modernen und zukunftsorientierten Abfall- und Ressourcenwirtschaft. Die geplante Anlage soll rund 10.000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr aus den Biotonnen der Magdeburger Haushalte aufnehmen sowie etwa 5.000 Tonnen Grünabfälle pro Jahr, die aus der Erfassung der kommunalen Wertstoffhöfe gesammelt wurden. Anlieferungen aus umliegenden Landkreisen sind nicht geplant. Nach Zustimmung durch den Stadtrat muss ein Genehmigungsverfahren für die Anlage erfolgen.
 
Die Landeshauptstadt Magdeburg stellt ihr Abfallwirtschaftskonzept alle sechs Jahre auf. Betrachtet werden die derzeitige Entsorgungssituation und die Planung bis ins Jahr 2030 mit konkreten Maßnahmen. Der Entwurf wurde mit Beteiligten, wie Verbänden und Bürgervereinen, die eine Stellungnahme eingereicht haben bei Bedarf in Gesprächen erörtert. Alle Maßnahmen im Abfallwirtschaftskonzept dienen der Entsorgungssicherheit sowie der Weiterführung und Verbesserung der Entsorgungsstrukturen. Im Fokus stehen aber auch Maßnahmen zur besseren Abfalltrennung, wie die Kampagne "#wir für bio", die sich gegen Plastiktüten im Bioabfall richtet, oder auch Abfallvermeidungsmaßnahme.