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SACHSEN-ANHALT HEUTE: Polizei durchsucht bei einer Hundezüchterin – 15 Hunde werden beschlagnahmt

Donnerstag, den 21. Februar 2019


Blankenburg/ Wienrode – Die Tierschutzorganisation PETA hat eigenständig ermittelt, dass eine 54-jährige Frau aus Wienrode seit Jahren Welpen zum Verkauf über eine Internetplattform anbietet. Bei diesen Welpen handelt es sich um Dobermänner, die auf Wunsch an den Ohren und der Rute kupiert werden.  Das Kupieren ist seit Jahren in Deutschland verboten und stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar. Die schmerzvolle Amputation der Körperteile der Tiere wird demnach als Misshandlung gewertet und mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren  oder Geldstrafe bestraft. Die Frau soll zusammen mit einer 48-jährigen Frau aus Serbien gewerbsmäßig handeln, wobei zum Teil bereits kupierte Hunde aus Serbien mit nach Deutschland gebracht und hier verkauft werden. 

 

Durch die Staatsanwaltschaft Halberstadt wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die beiden Frauen eingeleitet. Das Amtsgericht Halberstadt erließ einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnräume der deutschen Frau in Wienrode sowie deren 59-jährigen Lebensgefährten in Westerhausen.

 

Am heutigen Tag gegen 08:00  Uhr haben Polizeibeamte des Polizeireviers Harz zusammen mit Kräften der Bereitschaftspolizei und dem Zentralen Einsatzdienst der Polizeiinspektion Magdeburg beide Objekte durchsucht. Unterstützt wurden die Beamten dabei vom Veterinäramt des Landkreises sowie der Freiwilligen Feuerwehr verschiedener umliegender Ortschaften.

 

Vor Ort war auch eine Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation in Zusammenarbeit mit einer privaten Fernsehproduktionsfirma.


 

In dem Wohnhaus in Wienrode konnten insgesamt zehn Welpen von ca. acht Wochen, fünf Junghunde im Alter von vier bis fünf Monaten, drei ausgewachsene Dobermänner sowie zwei kleinere Hunderassen festgestellt werden. Außerdem befanden sich in dem Haus die Hauseigentümerin, deren Lebensgefährte sowie die serbische Frau mit zwei männlichen Begleitern. Die Hunde wurden durch das Veterinäramt  begutachtet. Bei den zehn Welpen waren die Ruten bereits zum Teil kupiert. Bei den fünf Junghunden waren bereits Ohren und Rute kupiert worden. Die Welpen sowie die Junghunde wurden durch den Landkreis beschlagnahmt und werden derzeit amtlich verwahrt. Die Tierrettung der Feuerwehr hat die Hunde in umliegende Tierheime untergebracht.

 

Während der Durchsuchungsmaßnahmen erschienen zwei potenzielle Käufer aus zwei anderen Bundesländern,  die an diesem Tag jeweils einen Junghund kaufen und abholen wollten.

 

Im Anschluss an die Durchsuchungen erfolgten Vernehmungen. Derzeit werden die sichergestellten Dokumente und Speicherdaten ausgewertet. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ermittlungen dazu dauern an.



Fotos von Polizeirevier Harz