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IHK: „Der Höhenflug ist zu Ende – jetzt die Weichen richtig stellen!“

Mittwoch, den 30. Januar 2019


Gemeinsame Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt: 


Halle (Saale), 30. Januar 2019 . Die Konjunktur in Sachsen-Anhalt hat sich im vergangenen Jahr merklich abgekühlt. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Unternehmensumfrage der beiden Industrie- und Handelskammern (IHKn) Magdeburg und Halle-Dessau. Nach dem „Allzeithoch“ zwölf Monate zuvor fiel der IHK-Geschäftsklimaindex von damals 31,0 auf nun 18,7 Punkte im zurückliegenden Quartal . Der Indikator beruht auf den Einschätzungen von rund 1.000 befragten Unternehmern im Land, positive und negative Bewertungen werden dabei gegeneinander gerechnet. Die sachsen-anhaltischen Firmen bewerten vor allem ihre zukünftigen Geschäftsaussichten wesentlich skeptischer als noch vor Jahresfrist: Die Pessimisten sind nun in der Überzahl. Die Investitionsneigung geht deutlich zurück.



Auf die Stimmung drücken nicht nur der Arbeits- und Fachkräftemangel sowie steigende Arbeits- und Energiekosten, sondern auch die unsichere globale Großwetterlage, die den Welthandel belastet. Bei den heimischen Industrieunternehmen sank der Wert für die Exporterwartungen von optimistischen 13,6 Punkten im Vorjahr auf jetzt glatt 0. „Der Höhenflug ist zunächst einmal zu Ende, dennoch besteht noch kein Anlass zur Sorge“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Steffen Keitel, Präsident der IHK Halle-Dessau. Denn trotz allem seien die meisten sachsen-anhaltischen Betriebe – quer über alle Branchen – mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zufrieden. Im Gastgewerbe und in der Bauwirtschaft bewerten die befragten Unternehmen die Geschäftslage aktuell mehrheitlich sogar noch besser als vor Jahresfrist.

„Allerdings müssen jetzt die richtigen politischen Weichenstellungen erfolgen, insbesondere was den Fachkräftemangel angeht“, fordert Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg. „Aus eigenen Kräften können wir der Lage nicht Herr werden. Oberste Priorität muss sein, schnellstmöglich ein bedarfsgerechtes und praxisnahes Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu verabschieden, das sowohl im Bereich der erfahrenen als auch der noch auszubildenden Fachkräfte eine unbürokratische Eingliederung ermöglicht.“

Präsident Keitel ergänzt, gerade vor dem Hintergrund des angekündigten Kohleausstiegs brauche der Süden des Landes eine kluge Infrastrukturpolitik. „Den Strukturwandel kann man nicht einkaufen oder herbeiplanen, der muss den Unternehmen ermöglicht werden.“ Neben Geld für Verkehrswege und digitale Infrastruktur brauche es deshalb auch Investitionen in Forschung und Ausbildung. „Die Zukunft des Landes liegt in den Köpfen der nächsten Generation unserer Ingenieure!“


Hintergrund: Die Landesarbeitsgemeinschaft der beiden Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) besteht seit 1997 und vertritt die Interessen von rund 110.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt. Die Landesarbeitsgemeinschaft führt Umfragen unter ihren Mitgliedsunternehmen durch, erarbeitet fachliche Stellungnahmen und vertritt das Gesamtinteresse der Unternehmen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Bei der Konjunkturumfrage wird vier Mal im Jahr eine repräsentative Stichprobe aus den Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammern befragt. Sowohl die Befragung als auch die Auswertung und Hochrechnung der Ergebnisse erfolgen nach anerkannten wissenschaftlichen Methoden. In Sachsen-Anhalt nehmen jeweils rund 1.000 Unternehmen daran teil.