Magdeburg, 22. Januar 2019: Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) begrüßt das vom Kabinett der
Landesregierung beschlossene Gesetz zur Einführung der Landarztquote an den
Universitäten in Sachsen-Anhalt. Dieses ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige
Sicherung einer hausärztlichen Grundversorgung in allen Bereichen des Bundeslandes.
Die zunehmenden Probleme bei der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung
bekommen viele Bürger schon heute zu spüren. Hausarztpraxen schließen und
Nachfolger können nur sehr schwer oder teilweise gar nicht gefunden werden. Schon
heute sind 140 Hausarztsitze nicht besetzt und in den kommenden Jahren werden
voraussichtlich von 4 Praxen, die geschlossen werden, nur 3 nachbesetzt werden können.
„Auf Grund des zu erwartenden Mangels an Hausärzten hat die KVSA in den letzten
Jahren sehr umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Situation möglichst abzumildern.
Wir begrüßen daher die Initiative der Landesregierung zur Einführung einer Landarztquote
an unseren Universitäten sehr, weil sie helfen wird, langfristig das Problem des
Hausarztmangels zu mindern“, sagte Dr. Burkhard John (Foto), Vorsitzender der KV SachsenAnhalt. Kurzfristige Lösungen werden mit diesem Instrument nicht möglich sein, da der
Weg bis zum fertigen Facharzt für Allgemeinmedizin 11 bis 12 Jahre dauert. Aufgrund der
Bevölkerungsentwicklung wird aber auch in den kommenden Jahren eine stabile
Grundversorgung durch Hausärzte von großer Bedeutung sein. Dafür ist es notwendig,
dass eine ausreichende Anzahl von Studenten den Weg in die Allgemeinmedizin beginnt.
Mit der Einführung der Landarztquote wird auch ein neuer Weg der Zulassung zum
Medizinstudium eröffnet, bei dem nicht nur die Abiturnote über eine Zulassung zum
Studium entscheidet. Die Umsetzung dieser schon lange von der KVSA vorgetragenen
Forderung ist ein zusätzliches gutes Signal für die Sicherung der ambulanten Versorgung.
„Wir haben die Hoffnung, dass hierdurch auch mehr Bewerber aus Sachsen-Anhalt einen
Studienplatz an unseren Universitäten erhalten können. Die Erfahrung zeigt, dass diese
nach dem Studium in der Regel auch in unserem Bundesland bleiben. Wir werden uns
daher als KVSA in das Auswahlverfahren aktiv mit einbringen.“