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Das ifo Institut favorisiert eine Schweiz-Plus-Lösung für das Vereinigte Königreich

Dienstag, den 15. Januar 2019


Das ifo Institut hat die EU aufgefordert, dem Vereinigten Königreich eine Lösung nach Vorbild des Schweizer Modells anzubieten. „Angesichts der verfahrenen Lage müssen neue Ansätze her“, sagt Forscher Gabriel Felbermayr (Foto), Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.

„Beim Schweizer Modell würde das Land zwar aus der Politischen Union ausscheiden, aber eine enge Zusammenarbeit auf so vielen Politikfeldern wie möglich würde durch eine Vielzahl an bilateralen Abkommen erreicht. Zentraler Ankerpunkt sollte eine weitere Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs an der europäischen Zollunion sein, wobei es bei handelspolitischen Entscheidungen weiter mitreden sollte. Diesen Weg halten wir für gangbar und gesichtswahrend. Zudem hat dieser Vorschlag den unübersehbaren Vorteil, dass er auch eine Lösung für die Türkei und für weitere Länder an der europäischen Peripherie darstellt.“

Die EU als großer Marktplatz stelle einen Mehrwert für seine Mitglieder wie für die weiteren Teilnehmer bereit, und eine Vergrößerung dieses Marktplatzes ist im Interesse aller Beteiligten. „Die vier Grundfreiheiten, darunter die von vielen Briten kritisch gesehene Personenfreizügigkeit, sind lediglich ein politisches Dogma und nicht ableitbar aus der ökonomischen Theorie“, sagt Martin Braml, Ko-Autor des Diskussionsbeitrags. „Sowohl Freihandel (freier Güter- und Dienstleistungsverkehr) als auch Faktormobilität (freier Personen- und Kapitalverkehr) sind jeweils ein hinreichendes Argument für Markteffizienz und bedingen sich keineswegs gegenseitig.“