Mit Beginn des neuen Jahres hat MDR-Intendantin Karola Wille (Foto) den
Vorsitz des deutschen Nationalkomitees des Internationalen Presse
Institutes (IPI) übernommen. Der Verein ist die deutsche
Teilorganisation des Internationalen Presse Institutes in Wien.
Das IPI ist ein weltweites Netzwerk von Redakteuren, Journalisten und
Medienmanagern, die sich gemeinsam für qualitativ hochwertigen,
unabhängigen Journalismus einsetzen. Das IPI tritt für die
Medienfreiheit und den freien Nachrichtenfluss überall dort ein, wo
sie bedroht sind. Das Institut hat Beobachterstatus bei verschiedenen
internationalen Gremien wie UNO, UNESCO und Europarat.
Karola Wille folgt im IPI-Vorsitz Carl-Eugen Eberle nach, dem
früheren Justiziar des ZDF. Mahnende, aufklärende und aufrüttelnde
Stimmen wie die des IPI würden mehr denn je gebraucht, erklärte Wille
in einem Neujahrsgruß an die Mitglieder des Nationalkomitees. Die
weltweite Tendenz, den hohen Stellenwert von Presse- und
Meinungsfreiheit selbst in freiheitlichen Demokratien infrage zu
stellen, den Journalismus zu diskreditieren, zu bedrohen und selbst
vor Angriffen auf das Leben von Journalistinnen und Journalisten
nicht zurückzuschrecken, sei besorgniserregend.
In ihrem Engagement für Meinungs- und Pressefreiheit ist die
MDR-Intendantin außerdem Mitglied des Kuratoriums der deutschen
Sektion von Reporter ohne Grenzen. Vor dem Hintergrund zunehmender
Behinderung journalistischer Arbeit und Anfeindungen von
Reporterinnen und Reportern unterstützt der MDR ferner die Arbeit des
vor drei Jahren in Leipzig gegründeten europäischen Zentrums für
Presse- und Medienfreiheit (ECPMF), das die Einhaltung der
Europäischen Pressefreiheits-Charta beobachtet und regelmäßig
Berichte über Verstöße veröffentlicht. Als Leitlinie zur
Pressefreiheit ist die Charta 2009 von 48 Herausgebern und führenden
Journalisten aus 19 europäischen Ländern unterzeichnet worden.