Magdeburg. Nach den zahlreichen Bränden in Wald und Flur in diesem von Dürre geprägten Sommer haben das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) und das Ministerium für Inneres und Sport gemeinsam einen umfassenden Maßnahmenkatalog für eine effiziente Brandbekämpfung in der Land- und Forstwirtschaft erarbeitet.
Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte: „Die bestehenden vorbeugenden Waldbrandschutzmaßnahmen haben sich bewährt und die Überwachungssysteme haben funktioniert. Gleichzeitig haben wir Stellen identifiziert, an denen wir noch besser werden können. Deshalb werden wir beispielsweise im nächsten Jahr das automatische Waldbrandfrüherkennungssystem technisch auf den neusten Stand bringen. In unserem eigenen Landeswald gehen wir mit einem guten Beispiel voran und werden in den nächsten Jahren zusätzlich neue Löschwasserstellen einrichten. Zudem wird sichergestellt, dass die Hauptwege in einem guten Zustand sind. Und ganz klar ist: Mischwälder sind weniger anfällig für Brände, insbesondere dann, wenn Waldinnen- und Waldaußenränder aus Laubgehölzen bestehen. Deshalb fördern wir die Privatwaldbesitzer hier mit insgesamt 9 Millionen Euro bis 2021.“
Innenminister Holger Stahlknecht fügte hinzu: „Einzelne Brände haben in diesem Sommer einen mehrtägigen Einsatz gefordert, in deren Verlauf deshalb sogar mehrere hundert Feuerwehrangehörige zum Einsatz kamen. Den Kameradinnen und Kameraden kann man nicht genug danken. Mit der Förderung moderner Technik im Rahmen des 100-Millionen-Euro-Sonderprogr
Mit dem 100-Millionen-Sonderprogramm für Feuerwehrgerätehäuser und technische Ausstattung werden die Voraussetzungen geschaffen, einer bedarfsgerechteten Ausstattung der Feuerwehren in den nächsten Jahren Rechnung zu tragen. Zur Optimierung der Leistungsfähigkeit der Fachdienste Brandschutz beabsichtigt das Land, ein spezielles Tanklöschfahrzeug je Landkreis für die Vegetationsbrandbekämpfung zu fördern. Bei der Brandbekämpfung bei munitionsbelasteten Flächen und Großbränden wird im Land auch weiterhin auf die Unterstützung durch Hubschrauber der Bundeswehr sowie ein Unternehmen mit Lösch- und Bergepanzern aus der Altmark zurückgegriffen.
Hintergrund
Die Maßnahmen im Bereich des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie im Einzelnen:
Zur Situation 2018
Mehr als 1.500 Vegetationsbrände wurden im extrem trockenen Sommer 2018 in Sachsen-Anhalt verzeichnet. Dazu gehörten:
Brände im Bereich der Bundesforst unterliegen keiner Erfassung durch das Land und werden im Bereich der Truppenübungsplätze überwiegend nur durch Kräfte der Bundeswehr-Feuerwehr bekämpft. Jedoch waren bei den beiden Großbränden auf dem Truppenübungsplatz Altmark und Annaburger Heide auch umfassende kommunale Kräfte in mehrtägigen Einsätzen erforderlich.