Weihnachtsgedanken
einer gestressten
Mutter
Am
allerliebsten flöge ich fort
nach Hawaii
oder irgendwo hin -
an einen ganz
schönen, einsamen Ort
und behielte
für mich, wo ich bin.
und danach
wird relaxt unter Palmen.
Vom
Himmelszelt grüßte der Sonnenschein,
und der Wind
spielt mit Blumen und Halmen…
doch jetzt
kommt die Pflicht um die Ecke.
Sie findet
mich stets, und es ist ihr egal,
falls ich mich
noch sonst wo verstecke.
so schleppe
ich sämtliche Taschen, die vollen,
besorge
Geschenke und mach’s jedem recht.
Ich muss
funktionieren, sonst wär’ es ja schlecht.
Es soll meinen
Lieben gefallen zu Haus!
Nun ist noch
zu kochen - ich muss mich beeilen
und hänge
selbst kraftlos schon längst in den Seilen.
Wo sind die
Tabletten für Kopfschmerz/Migräne?
Es hat doch
wohl niemand geseh’n, dass ich gähne?
Da sind sie
nun alle mit Sing und mit Sang.
Die Welt ist
in Ordnung - mit lieblichem Klang.
mit Kind und
mit Kegel und Weihnachtsmann.
Ich bin voll
Erstaunen: Ich mache nicht schlapp.
Doch nächstes
Jahr, Freunde, da haue ich ab!
Ein Magdeburger Poesiealbum. – 2. Ausg. –
Magdeburg:
Sich-Verl., 2013 –
ISBN: 978-3-942503-27-3