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Integrationspreis 2018: Landesregierung würdigt Engagement für Integration und Vielfalt

Mittwoch, den 21. November 2018


Magdeburg. Sechs Initiativen und Projekte erhalten einen der Integrationspreise 2018. Im Rahmen einer Festveranstaltung im Gesellschaftshaus Magdeburg mit über 200 Gästen haben Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, heute die Preise übergeben. In diesem Jahr haben sich gut 80 Vereine, Unternehmen, Begegnungsprojekte und Einzelpersonen mit ihren Projekten und Aktionen um den Preis beworben.

 

Mit der mittlerweile neunten Verleihung soll das Engagement von Einheimischen und Zugewanderten für Integration, Teilhabe und interkulturelles Zusammenleben in Sachsen-Anhalt gewürdigt und gestärkt werden.

 

Staatsministerin Widmann-Mauz sagte anlässlich der Preisverleihung: „Integration findet vor Ort statt: in den Kommunen, in den Nachbarschaften – dort, wo Menschen zusammenkommen. Ich habe mich sehr gefreut, bei der Vorbereitung auf den Integrationspreis von den vielen Projekten aus Sachsen-Anhalt zu hören, die sich für ein gutes Zusammenleben vor Ort einsetzen. Ihr Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie. Die Preisverleihung bedeutet Respekt, Anerkennung und Dank des Landes an die vielen Bürgerinnen und Bürger, die täglich zu mehr Integration und einem friedlichen Miteinander beitragen. Diesem Dank schließe ich mich gerne an!“

 

Sozialministerin Grimm-Benne lobt das vielfältige Engagement für ein gelingendes Miteinander: „Es sind Vereine, Migrantenorganisationen und immer mehr Unternehmen, die Integration vor Ort gestalten. Den Engagierten möchten wir mit dem Integrationspreis unsere Anerkennung aussprechen und Mut geben. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft und zur Integration von zugewanderten Menschen in Sachsen-Anhalt.“

 

In ihrer Begrüßungsrede würdigte Staatssekretärin Möbbeck, die auch Integrationsbeauftragte des Landes ist, das Engagement für Teilhabe und Integration: „Die gut 80 Bewerbungen für den diesjährigen Integrationspreis zeichnen ein vielfältiges und lebendiges Bild unseres Bundeslandes. Ihnen allen, die sich in der Flüchtlingshilfe, in der Integrationsarbeit und für das interkulturelle Zusammenleben engagieren, wollen wir heute ganz herzlich Danke sagen. Lassen Sie sich nicht vom Kurs abbringen. Ihr Engagement wird dringend gebraucht.“

 

Mit dem Integrationspreis zeichnet das Land in drei Kategorien Vereine, Theater, Migrantenorganisationen, Einrichtungen, Kommunen und Unternehmen aus, die nachhaltige Projekte im Bereich der Integration umsetzen.


Die Preisträger:

 

Kategorie „Integration durch Sprache, Bildung und Teilhabe“


In der Kategorie „Integration durch Sprache, Bildung und Teilhabe“ werden Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Vereine gewürdigt, die innovative Ansätze der gesellschaftlichen und sprachlichen Teilhabe entwickeln und bessere Zugänge zur Integration eröffnen.

 

Den ersten Preis (1.000 Euro) erhält in dieser Kategorie die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis, die mit ihrem Projekt „VOR-Schule für Kinder, Mütter und Väter“ in Magdeburg Neustadt den Schuleinstieg von Kindern mit Migrationshintergrund erleichtert und deren Familien bei der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration unterstützt.

 

Der zweite Preis (500 Euro) geht an den Kreissportbund Burgenland e.V.. Das von dem Verein durchgeführte Projekt „AKTIV für Integration gegen Armut und Ausgrenzung“ unterstützt mit einem breiten Netzwerk die Teilhabe von Geflüchteten durch pädagogische, sprachfördernde und qualifizierende Angebote im Landkreis.

 

Kategorie „Integration in Ausbildung und Arbeit – Vielfalt in der Unternehmenswelt“

 

In der Kategorie „Integration in Ausbildung und Arbeit – Vielfalt in der Unternehmenswelt“ werden Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Vereine gewürdigt, die sich für die berufliche Integration von Zugewanderten einsetzen und dabei die Potentiale von Vielfalt für ihren Arbeitsalltag erkennen und nutzen.

 

Den ersten Preis (1.000 Euro) erhält mit der Malermeister Ebert & Telmes GmbH ein Genthiner Kleinunternehmen, das sich mit großer Ausdauer der Integration in den Arbeitsmarkt widmet. Vier der zehn Mitarbeiter kamen als Geflüchtete und wurden als Kollegen in einem internationalen Team aufgenommen.

 

Der mit 500 Euro dotierte zweite Preis geht an das Dessauer Unternehmen FVK-Faserverstärkte Kunststoffe GmbH, das sich für Geflüchtete geöffnet hat und muslimische Mitarbeiter vorbildlich integriert.

 

Kategorie „Vielfalt leben in Sport, Kultur und Gemeinwesen“

 

In der Kategorie „Vielfalt leben in Sport, Kultur und Gemeinwesen“ werden Vereine, Initiativen und Theater ausgezeichnet, die Weltoffenheit und Vielfalt durch gemeinsames kulturelles oder sportliches Engagement leben.

 

In dieser Kategorie wurde der 1. Preis (1.000 Euro) an das Coffee to Stay - Laden der Begegnung für Alt- und Neubernburger des Kultur Markt Bernburg e.V. vergeben. Mit seinen regelmäßigen Sprachkursangeboten erleichtert und unterstützt das Café das Ankommen von Zugewanderten und trägt zur interkulturellen Verständigung bei.

 

Den zweiten Preis (500 Euro) erhielt der Verband der Migrantenorganisationen Halle (Saale) e.V. für das Projekt „House of Resources“, mit dem das Engagement und die Teilhabe von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund gestärkt werden soll. Seit Beginn des Projekts im Jahr 2016 konnten fünf Vereinsgründungen von Migrantinnen und Migranten begleitet und über 80 migrantische Mikroprojekte unterstützt werden.

 

Würdigung von individuellem Engagement:

 

Die Jury hat außerdem 32 Ehrenamtliche für ihren individuellen Einsatz in der Migrationsarbeit stellvertretend für die vielen Engagierten im Land besonders gewürdigt:

 

Karina Hundsdörfer (Falkenstein/Harz), Huner Khalil (Dessau-Roßlau), Amer Menzaljy (Halle), Kristina Dörfel (Coswig), Brigitte Kaiser-Kovacs (Magdeburg), Babett Nafe (Magdeburg), Erik Tegge (Magdeburg), Ingrid Elfriede Braumann (Hecklingen), Adelheid Wölfel (Schönebeck), Ramona Hartmann (Dessau-Roßlau), Magdalena Gatz (Halle), Majd Almahdi (Halle), Walidhulla Niazy (Halle), Mokhtar Gholani (Halle), Omran Saberi (Halle), Aryan Absalan (Halle), Christine Härtel (Tangermünde), Marion Lasczyk (Seehausen), Gudrun Woitke (Schkopau OT Luppenau), Zoia Damerau (Magdeburg), Antje Wiedemann (Halle),

Mike Werner (Halle), Helga Heinroth (Halle), Irma Keitel (Halle), Xenia Conrad (Halle), Kerstin Denecke (Halle), Ruth Göbel von Elsner (Magdeburg), Maike Fuhlbohm (Magdeburg), Johannes Merckel (Magdeburg), Leonie-Mercedes Szameitat (Magdeburg), Nele Naumann (Magdeburg) und Diana Matzen (Magdeburg).

 

 

Informationen zur Ehrung von individuell Engagierten

 

Huner Khalil

Herr Khalil unterstützt den Fußballverein ESV Bergwitz als Brückenbauer und Dolmetscher. Sein Engagement für junge Geflüchtete sorgte dafür, dass der Spielbetrieb fortgeführt werden konnte.

 

Amer Menzaljy

Seit 2017 engagiert sich Herr Menzaljy u.a. im WELCOME-Treff in Halle. Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes mit Flüchtlingsbezug und darüber hinaus informiert, berät und vernetzt er Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

 

Kristina Dörfel

Frau Dörfel, seit 2016 Integrationslotsin im Landkreis Wittenberg, vermittelt Geflüchteten die deutsche Sprache, unterstützt und begleitet sie - und ermöglicht ihnen dadurch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und am Arbeitsmarkt. Sie fungiert als ehrenamtliche Mittlerin zwischen Geflüchteten, Unternehmen und Behörden und konnte so Geflüchteten bei der Aufnahme von Praktika, Ausbildung und Arbeit helfen.

 

Brigitte Kaiser-Kovacs

Frau Kaiser-Kovács unterstützt seit 2015 mit ehrenamtlichen Sprachkursen die Integration von Geflüchteten aus Afghanistan, Iran und Syrien. Die Unterstützung von Geflüchteten bei Behördengängen, Wohnungssuche, Arztbesuche etc. ist fast mit einer Vollzeittätigkeit zu vergleichen. Seit Mai 2017 ist Frau Kaiser-Kovács zudem Integrationslotsin der Landeshauptstadt Magdeburg.

 

Babett Nafe und Erik Tegge

Trotz anspruchsvollem Berufsalltag engagieren sich die beiden Integrationslotsen der Stadt Magdeburg seit Mai 2017 intensiv in der Betreuung und Begleitung einer iranischen Familie.

 

Ingrid Elfriede Braumann

Frau Braumann ist seit 2015 als Soziallotsin für die Betreuung von Flüchtlingen in der Stadt Hecklingen tätig. Mit Tatkraft, großem zeitlichen Aufwand und Ausdauer unterstützt sie Geflüchtete u.a. bei Kontakten zu Behörden, bei Arztbesuchen, bei der Beschaffung von Kleidung und Alltagsgegenständen sowie bei der Sprachförderung.

 

Adelheid Wölfel

Frau Wölfel ist seit 2015 als Soziallotsin und ehrenamtlich Engagierte unermüdlich in der Stadt Schönebeck im Einsatz, um Flüchtlinge und Asylbewerber bei ihrem Ankommen zu unterstützen. Ihr Engagement ermöglicht ihnen gesellschaftliche Teilhabe: Sie unterstützt den Zugang zu Sprachkursen, begleitet Arzt- und Supermarktbesuche  und leitet Deutsch- und Alphabetisierungskurse.

 

Ramona Hartmann

Frau Hartmann betreibt in Dessau seit neun Jahren einen „Garten der Sinne“, der allen Menschen offen steht. Zudem unterstützt sie eine Gruppe von 18 Syrern bei ihren Wegen zu Behörden und Ärzten, und hilft ihnen bei der Wohnungssuche. Auf einem verwilderten Grundstück gelang es Frau Hartmann gemeinsam mit syrischen Freunden einen Integrationsgarten anzulegen.

 

Magdalena Gatz

Frau Gatz ist Mitbegründerin der Initiative Solidarity City Halle, mit der eine lebenswerte und integrierende Stadtgesellschaft unterstützt werden soll. Darüber hinaus engagiert sie sich bei der „Seebrücke Halle“, um das Thema Seenotrettung in der Öffentlichkeit zu platzieren. Weiterhin kümmert sie sich um den Nachbarschaftsgarten „Bunte Beete“ des Villa Jühling e.V. in Heide-Nord, einem Ort der interkulturellen Begegnung, der Ruhe und Erholung.

 

Majd Almahdi, Walidhulla Niazy, Mokhtar Gholani, Omran Saberi und Aryan Absalan

Die Engagierten, die seit zwei bis drei Jahren in Deutschland leben, unterstützen in der Stadt Halle im Rahmen des Integrationslotsenprojektes andere Geflüchtete bei Arztterminen, Behördengängen und Übersetzungen.

 

Christine Härtel

Frau Härtel, ehrenamtliche Integrationslotsin, organisiert mit einer Gruppe von ehrenamtlichen Helfern in der Katholischen Kirche Tangermünde zweimal in der Woche Begegnungstreffen bzw. Sprechstunden mit Geflüchteten. Sie hilft z.B. bei Behördengängen, bei der Suche nach Kitaplätzen oder bei der Entwicklung von beruflichen Perspektiven.

 

Marion Lasczyk

Frau Lasczyk gehörte 2015 zu den ersten freiwilligen Helfern, die sich in der Verbandsgemeinde Seehausen um geflüchtete Familien kümmerten. Sie begleitet Schutzsuchende bei Behördengängen, Arztbesuchen oder im Alltag. An vielen Veranstaltungen in der Verbandsgemeinde Seehausen wirkt sie bei der Vorbereitung und Durchführung mit. „Es gibt kaum ein Treffen, an dem sie nicht mitwirkte“, so die Verbandsgemeinde.

 

Gudrun Woitke

Seit mehr als einem Jahrzehnt engagiert sich Frau Woitke für ein friedliches Miteinander im Saalekreis. Der Dialog mit Geflüchteten ist Frau Woitke und ihrem Verein „Neue Wege Miteinander“ ein besonderes Anliegen. Unter ihrer Leitung konnte der Verein, der sich auf vielfältige Weise im sozialen und kulturellen Bereich engagiert, regional und auch überregional etabliert werden.

 

Zoia Damerau

Seit 2016 ist Frau Damerau als Betreuerin in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Asylbewerber beim Internationalen Bund tätig. Gleichzeitig unterstützt sie die Deutsch-Bulgarische Soziokulturelle Vereinigung e.V. tatkräftig. Mit überdurchschnittlichem Engagement organisiert sie Begegnungsprojekte und begleitet Jugendliche zu Bildungsausflügen, Ärzten, Behörden und hilft bei Übersetzungen.

 

Antje Wiedemann und Mike Werner

Die beiden Hallenser engagieren sich seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe bei den Maltesern. Ihr Engagement begann mit dem Sortieren von Kleiderspenden und der Unterstützung der Erstintegration im Umfeld der Erstaufnahmeeinrichtung. Mittlerweile geben sie mit bewundernswerter Regelmäßigkeit spielerische  Deutschstunden für acht bis zehn Kinder unterschiedlicher Herkunftsländer.

 

Helga Heinroth und Irma Keitel

Die beiden Rentnerinnen engagieren sich seit fast zwei Jahren für Familien und Paare mit Migrationshintergrund, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. So vermitteln sie Sprachmittlungsangebote, organisieren die Begleitung zu Hilfsangeboten und bereiten Ehrenamtliche auf ihren anspruchsvollen Einsatz vor. Die ehrenamtliche Hilfe baut somit eine wichtige Brücke zwischen vorhandenen Hilfsangeboten für Betroffene von häuslicher Gewalt und migrantischen Familien.

 

Xenia Conrad und Kerstin Denecke

Mit Zugewandtheit unterstützen die beiden Hallenserinnen die aus Afghanistan stammenden und von Analphabetismus betroffenen Eltern eines schwerbehinderten Kindes. Mit ihrer individuellen Familienhilfe eröffnen sie den Zugang zu Angeboten der Sprachmittlung, zu Hilfsmitteln sowie zu Ärzten. Diese Arbeit setzt ein besonders hohes Maß an Einfühlungsvermögen voraus, das mit der Ehrung gewürdigt werden soll.

 

Ruth Göbel von Elsner

Seit mehr als zwei Jahren engagiert sich Ruth Göbel von Elsner ehrenamtlich im Verein der Fraueninitiative Magdeburg. Sie führt jeden Dienstag einen Deutschkurs für geflüchtete Frauen durch.

 

Maike Fuhlbohm und Johannes Merckel

Die beiden Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität geben mit preiswürdiger Ausdauer Nachhilfestunden an der Grundschule Klosterwuhne in Magdeburg. Gleichzeitig setzen sie sich mit großem Erfolg dafür ein, neue Nachhilfelehrerinnen und -lehrer zu akquirieren.

 

Leonie-Mercedes Szameitat und Nele Naumann

Die beiden 16-jährigen Schülerinnen geben zwei Stunden in der Woche Nachhilfe an einer Magdeburger Grundschule, an der ca. 60% der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund aufweisen. In enger Absprache mit der Schule unterstützen sie die Schülerinnen und Schüler bei der Erledigung der Hausaufgaben und üben mit ihnen Lesen.

 

Diana Matzen

Frau Matzen wird für ihren regelmäßigen Deutschunterricht  im Müttercafé an der Grundschule Umfassungsweg, im AWO Nachbarschaftstreff im Herrenkrug sowie im Bürgerhaus Kannenstieg sowie für die individuelle Betreuung und Unterstützung einer Familie aus Eritrea geehrt.

 

Karina Hundsdörfer

Die Lehrerin unterrichtet an der Berufsbildenden Schule WEMA in Aschersleben vorwiegend unbegleitete jugendliche Migranten und engagiert sich weit über ihren beruflichen Alltag hinaus für die sprachliche und gesellschaftliche Integration von jungen Geflüchteten.