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Deutschlandwetter im Oktober 2018

Dienstag, den 30. Oktober 2018


Überwiegend sehr warm und sehr sonnig – weiterhin extreme Dürre


Offenbach, 30. Oktober 2018 - Anhaltender Hochdruckeinfluss hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte deutschlandweit für einen überaus sonnenscheinreichen und sehr warmen Oktober. Nur zu Beginn der ersten sowie in der dritten Monatsdekade stellten sich auch mal herbstliche Temperaturen ein. Meist gelangten jedoch mit südwestlicher Strömung ungewöhnlich warme und trockene Luftmassen zu uns, wodurch sich die seit April anhaltende extreme Dürre weiter verschärfte. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Überwiegend spätsommerlich mit kühlem Monatsende
Im Oktober lag der bundesweite Temperaturdurchschnitt mit 10,7 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad. Nach kühlerem Beginn kam ab dem 5. noch einmal der Sommer zurück und bescherte dem größten Teil des Landes bis etwa zum 17. Temperaturen von deutlich über 20 °C. Aufgrund dieser extremen Witterung verzeichneten einige DWD-Stationen bei der Anzahl der Sommertage neue Rekorde: So konnte man in Düsseldorf, Waltrop-Abdinghof, nördlich von Dortmund, und in Tönisvorst sieben solcher Tage zählen. Besonders zum Auftakt des zweiten Drittels herrschte unter Hoch „Viktor“ für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitze. Tönisvorst, westlich von Krefeld, meldete am 13. mit spätsommerlichen 28,6°C den bundesweit höchsten Wert. Kühlere Luft konnte sich dann erst wieder im letzten Drittel durchsetzen: Am 22. registrierte Rottweil, nordöstlich von Villingen-Schwenningen, minus 5,0 °C und damit den bundesweit tiefsten Oktoberwert.

Erneut Niederschlagsdefizit und Verschärfung der anhaltenden extremen Dürre
Mit rund 28 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der Oktober nur etwa die Hälfte seines Solls von 56 l/m². Mit Ausnahme des äußersten Südens zeigte sich erneut ein enormes Niederschlagsdefizit und verschärfte so die seit April anhaltende extreme Dürreperiode. Sogar die Pegel des Rheins sanken vereinzelt auf Rekordniveau. In der Pfalz, in Rheinhessen und im Hunsrück fiel bis zum 29. mancherorts nicht einmal ein Liter Regen. Deutlich mehr war es am 24. in Bischofswiesen-Loipl, nordwestlich von Berchtesgaden: Ausläufer des Tiefs „Tina“ brachten dort innerhalb von 24 Stunden die bundesweit höchste Tagessumme von 72,5 l/m². In den südlichen Mittelgebirgen wurde es am 28. vorübergehend winterlich: Klippeneck, auf der Schwäbischen Alb, meldete um 15 Uhr eine Schneehöhe von 20 cm. Die höchsten Niederschlagssummen des Monats mit örtlich über 130 l/m² meldeten einige Messstellen entlang der Alpen.

Oktober 2018 war einer der sonnenscheinreichsten seit Messbeginn 1951
Mit bundesweit rund 160 Stunden lag der Monat um 47 Prozent über seinem Klimawert und gehörte damit zu den fünf sonnigsten Oktobern seit Messbeginn. Am längsten zeigte sich die Sonne im Allgäu, in Oberbayern sowie der Fränkischen Alb mit bis zu 200 Stunden. An vielen Messstellen Deutschlands gab es neue Monatsrekorde. Die geringste Sonnenscheindauer meldete Osthessen und Westthüringen. Örtlich waren es nur rund 120 Stunden. Damit lag man aber immer noch deutlich über dem Soll.


Das Wetter in den Bundesländern im Oktober 2018
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)


Schleswig-Holstein und Hamburg: Der DWD notierte für Schleswig-Holstein 11,2 °C (9,5 °C) und aufgerundet 155 Sonnenstunden (98 Stunden). Mit rund 40 l/m² (73 l/m²) war es das vergleichsweise niederschlagsreichste Bundesland. Hamburg war mit 11,5 °C (9,8 °C) das zweitwärmste Gebiet Deutschlands. Die Stadt an der Elbe erreichte beinahe 35 l/m² (60 l/m²) sowie über 150 Sonnenstunden (97 Stunden). 

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen zählte im Oktober mit 11,3 °C (9,6 °C) zu den warmen Regionen. Der Niederschlag akkumulierte sich hier auf nahezu 30 l/m² (56 l/m²), die Sonne zeigte sich mehr als 150 Sonnenstunden (99 Stunden). Laut den DWD-Experten war Bremen im Vergleich mit 11,9 °C (9,8 °C) das wärmste und mit etwa 40 l/m² (58 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne schien rund 160 Stunden (98 Stunden) und damit 164 Prozent ihres Klimawertes.

Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern lag die Mitteltemperatur bei 11,0 °C (9,2 °C), die Niederschlagsmenge bei fast 30 l/m² (42 l/m²) und die Sonnenscheindauer bei gut 160 Stunden (105 Stunden).

Brandenburg und Berlin: Für Brandenburg notierten die DWD-Experten 10,9 °C (9,3 °C), etwa 20 l/m² (37 l/m²) und mehr als 160 Sonnenstunden (110 Stunden). Bei einer Mitteltemperatur von 11,2 °C (9,6 °C) zeigte sich Berlin mit rund 15 l/m² (35 l/m²) als ein trockenes Bundesland. Die Sonne schien knapp 165 Stunden (109 Stunden).

Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt lag die Mitteltemperatur bei 11,1 °C (9,4 °C). Mit fast 15 l/m² (36 l/m²) war es sowohl die zweitniederschlagsärmste als auch mit etwa 145 Stunden (104 Stunden) die zweitsonnenscheinärmste Region.

Sachsen: Im Oktober notierten die DWD-Meteorologen für den Freistaat Sachsen 10,9 °C (9,0 °C) sowie knapp 35 l/m² (47 l/m²). Mit etwa 150 Stunden (118 Stunden) war es ein vergleichsweise sonnenscheinarmes Bundesland. In der Nacht zum 30. schnellte die Temperatur in Görlitz von 7 °C gegen 23 Uhr auf 19 °C um 2 Uhr empor.

Thüringen: Thüringen war mit 10,2 °C (8,4 °C) ein vergleichsweise kühles und mit mehr als 130 Stunden (107 Stunden) das sonnenscheinärmste Gebiet Deutschlands. Der Niederschlag summierte sich auf nur etwa 20 l/m² (48 l/m²).

Nordrhein-Westfalen: Mit 11,4 °C (9,9 °C) war Nordrhein-Westfalen ein vergleichsweise kühles Bundesland. Die DWD-Experten ermittelten rund 25 l/m² (62 l/m²) und gut 155 Sonnenstunden (107 Stunden). Hoch „Viktor“ bescherte den Menschen in Nordrhein-Westfalen zu Beginn der zweiten Dekade für die Jahreszeit außergewöhnliche Wärme: Am 13. registrierte Tönisvorst, westlich von Krefeld, mit spätsommerlichen 28,6°C den bundesweit höchsten Oktoberwert. Bei der Anzahl der Sommertage setzte der Monat neue Rekorde: Sieben davon verzeichneten Düsseldorf, Waltrop-Abdinghof, nördlich von Dortmund, und Tönisvorst, westlich von Krefeld.

Hessen: In Hessen errechneten die DWD-Meteorologen eine Temperatur von 10,6 °C (8,9 °C) sowie abgerundet 150 Sonnenstunden (100 Stunden). Mit einer Niederschlagsmenge von kaum 15 l/m², war es die niederschlagsärmste Region und erreichte nur 25 Prozent des Klimawertes von 59 l/m². In der Nacht zum 16. gab es kleinräumig teils deutliche Temperaturunterschiede. Dies zeigte sich eindrucksvoll rund um den Vogelsberg. Während der Hoherodskopf auf 743 m ein Minimum von 16 °C datierte, wurde im 30 km entfernten Fulda-Horas auf 242 m lediglich 2 °C registriert.

Rheinland-Pfalz: Die Wetterexperten ermittelten für Rheinland-Pfalz 11,0 °C (9,2 °C), aufgerundet 20 l/m² (63 l/m²) und etwa 165 Sonnenstunden (105 Stunden). Aufgrund des extremen Niedrigwassers am Rhein, ist der sonst schwer erreichbare berühmte Mäuseturm auf einer Flussinsel bei Bingen für Besucher derzeit trockenen Fußes zu erreichen. Der deutschlandweit geringste Niederschlag fiel in der Pfalz, Rheinhessen und im Hunsrück. Dort kam mancherorts bis zum 29. nicht einmal ein Liter zustande.

Saarland: Das Saarland verbuchte 11,1 °C (9,4 °C) und abgerundet 15 l/m². Damit erreichte es nur 22 Prozent seines Solls (77 l/m²). Mit 163 Prozent seines Klimawertes (106 Stunden) und bei annähernd 175 Stunden, war es das zweitsonnenscheinreichste Bundesland.

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehörte im Oktober 2018 mit 10,3 °C (8,7 °C) zu den eher kühlen und mit aufgerundet 175 Stunden (117 Stunden) zu den sonnenscheinreichen Gebieten Deutschlands. Der Niederschlag akkumulierte sich auf gut 30 l/m² (68 l/m²). Rottweil, nordöstlich von Villingen-Schwenningen, meldete am 22. bei sternenklarem Himmel -5,0 °C und damit den bundesweit tiefsten Monatswert. Eine Stippvisite des Winters meldeten am 28. die südlichen Mittelgebirge, wo die Schnee-fallgrenze teils bis auf 500 m sank: Klippeneck, auf der Schwäbischen Alb, registrierte um 15 Uhr eine Schneehöhe von 20 cm.

Bayern: Mit durchschnittlich 10,2 °C (8,0 °C) war Bayern das insgesamt kühlste Bundesland. Der Freistaat präsentierte sich im Ländervergleich mit mehr als 35 l/m² (61 l/m²) als eine eher niederschlagsreiche sowie mit nahezu 180 Stunden (118 Stunden) als die sonnenscheinreichste Region Deutschlands. Besonders viel Sonnenschein gab es für das Allgäu, Oberbayern und die Fränkische Alb mit bis zu 200 Stunden. Die Ausläufer von Tief „Tina“ brachten am 24. in Bischofswiesen-Loipl, nordwestlich von Berchtesgaden, innerhalb von 24 Stunden insgesamt 72,5 l/m² zusammen. Das war zugleich die bundesweit höchste Tagessumme. In Metten, westlich von Deggendorf, stieg das Quecksilber in der Nacht zum 30. von 7 °C um 18 Uhr auf 21 °C um 23 Uhr.