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Die Linke, Thomas Lippmann

Magdeburg/ST: LINKE fordert mehr Ideen und Engagement gegen Lehrkräftemangel

Magdeburg, den 17. Oktober 2018


Angesichts des stetig sinkenden Bildungsangebotes in den öffentlichen Schulen aufgrund fehlender Lehrkräfte legt die Fraktion die LINKE dem Landtag in der nächsten Sitzung ein Maßnahmepaket zur „Verbesserung der Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2018/19“ vor. Die anhaltenden Proteste von Eltern und haarsträubende Berichte über planmäßig ausfallenden Unterricht aus immer mehr Schulen sind klare Hinweise darauf, dass es den Schulbehörden bisher nicht gelingt, den fortschreitenden Mangel auch nur zu stoppen, geschweige denn zu beseitigen. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann (Foto): 


„Die Fraktion DIE LINKE fordert erneut, die angekündigte Erweiterung der Einstellungsmöglichkeiten endlich dafür zu nutzen, die bisherige Ausschreibungspraxis durch eine offene Dauerausschreibung im Umfang von mindestens 500 Stellen zu ergänzen.

Ohne Festlegung von Schulen, Schulformen und Regionen und ohne feste Bewerbungstermine sollen damit die Tore für den Schuldienst in Sachsen-Anhalt so weit geöffnet werden, dass jeder, der bei uns arbeiten will und eine geeignete Ausbildung nachweisen kann, auch jederzeit bei uns arbeiten kann. Nach wie vor häufen sich die Beschwerden von Bewerber*innen, dass sie abgewiesen wurden, weil irgendetwas in der Ausschreibung nicht gepasst hat oder dass sie sich wegen zu eng gefasster Bewerbungsvoraussetzungen gar nicht erst bewerben konnten. 

Darüber hinaus fordert die LINKE erneut, alle Lehrkräfte für ihre Arbeit angemessen zu bezahlen und so dafür zu sorgen, dass Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Ländern beseitigt werden. Das bedeutet konkret, auch bei uns die Grundschullehrkräfte nach A13 zu besolden und die Seiteneinsteiger mit wissenschaftlichen Hochschulabschluss alle nach der Entgeltgruppe E12 zu vergüten. Wer gute Leute für gute Arbeit gewinnen will, muss auch konkurrenzfähige Vergütungen anbieten.

Die Schulbehörden müssen erkennen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man sich wenige Rosinen aus einem überreichlichen Bewerberkuchen picken konnte. Heute kommt es ganz entscheidend darauf an, Bewerber zu gewinnen und nicht weiter reihenweise zu verschrecken. Die Fraktion DIE LINKE fordert einen grundlegenden Mentalitätswechsel und deutlich mehr Personal in der Personalabteilung des Landesschulamtes. Jedes weitere Festhalten an alten Handlungsmustern verschärft die Krise in der Lehrkräfteversorgung der Schulen.

Die weiter sinkende Unterrichtsversorgung führt an immer mehr Schulen zu unhaltbaren Zuständen und gefährdet zunehmend den Bildungserfolg und die Zukunftschancen ganzer Schülergenerationen. Die Meldungen sprechen dafür, dass die Lehrkräfteversorgung noch deutlich schlechter ist, als bisher vom Bildungsminister zugegeben wird. Wir erwarten von ihm, dass er dem Bildungsausschuss und der Öffentlichkeit schnellstmöglich über die Ergebnisse der vor vier Wochen durchgeführten Kompletterhebung zur Unterrichtsversorgung informiert.

Ungeachtet der Notwendigkeit, endlich Klarheit über das tatsächliche Ausmaß des Lehrkräftemangels zu erhalten, darf keine Zeit mehr verloren gehen, um die noch immer bestehenden Hindernisse für eine breite Gewinnung neuer Lehrkräfte zu beseitigen."