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Der Arbeitskreis Impfen informiert: STIKO rät zu HPV-Impfung von Jungen und Mädchen

16. Oktober 2018


 

Magdeburg. Die Ständige Impfkommission STIKO am Berliner Robert-Koch-Institut hat mit dem kürzlich veröffentlichten Impfkalender 2018/2019 ihre Empfehlung zur HPV-Impfung (Humane Papillomaviren) von Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren bekräftigt. „Die Empfehlung für die HPV-Impfung von Mädchen bleibt unverändert bestehen“, betont Dr. Constanze Gottschalk vom Arbeitskreis Impfen. Die Immunisierung gegen humane Papillomviren HPV sollte bei Mädchen in zwei Dosen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren erfolgen und vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Darüber hinaus rät die STIKO in ihren aktuellen Empfehlungen zur Nachholimpfung von bis dahin ungeimpften Jugendlichen bis zum Alter von 17 Jahren.

 

Deutschland ist eines der ersten europäischen Länder, das die HPV-Impfung für Jungen empfiehlt, erläutert Dr. Gottschalk. Ziel sei die Reduktion der Krankheitslast durch HPV-assoziierte Tumore. Denn nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut erkranken bundesweit jährlich etwa 600 Männer an Analkarzinomen, werden bei mindestens 250 weiteren Patienten Peniskrebs und mindestens 750 Karzinome in der Mundhöhle oder im Rachen diagnostiziert, die auf eine HPV-Infektion zurückgehen. „Bei Frauen erkranken trotz der bereits seit mehr als zehn Jahren bestehenden HPV-Impfempfehlung jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs“, berichtet Sachsen-Anhalts Impfexpertin. Für fast alle dieser Tumore seien HPV-Infektionen ursächlich verantwortlich. Darum sei die HPV-Immunisierung bei Mädchen so wichtig, meint Dr. Gottschalk. „Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) schützt Frauen wie Männer wirksam vor einer HPV-Infektion und daraus resultierenden Krebsvorstufen“, appelliert sie.

 

Weitere Neuerungen in den aktuellen STIKO-Empfehlungen betreffen unter anderem die Grippeimpfung gegen die saisonale Influenza mit einem quadrivalenten Impfstoff sowie veränderte Altersgrenzen für die zweite Auffrischimpfung gegen Tetanus, Keuchhusten und Diphterie sowie die erste Poliomyelitis-Auffrischimpfung.

 

In Sachsen-Anhalt gehört das Erreichen eines altersgerechten Impfstatus bei über 90 Prozent der Bevölkerung zu den Gesundheitszielen des Landes. Das Land hatte 1998 als erstes neues Bundesland auf Initiative des Gesundheitsministeriums eigene Gesundheitsziele unter dem Motto „Vorsorgen für Sachsen-Anhalt“ formuliert.