Aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld kommen gegenwärtig geringere Impulse. Hierauf weisen Indikatoren für den globalen Handel und die globale Industrieproduktion hin. Bei unterschiedlicher Entwicklung in den Schwellenländern kommt die etwas verlangsamte Dynamik der industriellen Erzeugung vor allem aus den entwickelten Volkswirtschaften. Der gegenwärtig schwache Welthandel geht demgegenüber auf geringere Handelsströme der Schwellenländer insbesondere in Asien zurück. Der IHS Markit Global Composite PMI gab im September den dritten Monat in Folge nach und der ifo Index zum Weltwirtschaftsklima verschlechterte sich für das dritte Quartal 2018 erneut. Vor diesem Hintergrund gehen die internationalen Organisationen in ihren jüngsten Prognosen weiter von einer zwar positiven, aber gegenüber früheren Einschätzungen abgeschwächten Entwicklung der Weltwirtschaft aus.
Unter dem schwierigeren außenwirtschaftlichen Umfeld leiden grundsätzlich auch die deutschen Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen. Im August gingen die Exporte saisonbereinigt und in jeweiligen Preisen leicht um 0,6 % zurück. Im stabileren Dreimonatsvergleich erhöhten sich die Ausfuhren nominal deutlich um 1,0 %, preisbereinigt dürfte er jedoch etwas geringer ausfallen. Die ifo Exporterwartungen sind weiterhin abwartend niedrig und deuten noch nicht auf eine deutliche Belebung der Ausfuhren hin. Die nominalen Importe von Waren und Dienstleistungen waren von März dieses Jahres bis Juli aufwärtsgerichtet. Im August nahmen sie saisonbereinigt um 1,8 % ab. Im Dreimonatsvergleich betrug der Anstieg der Importe 3,6 %. Auch preisbereinigt dürften sie sich deutlich positiv entwickelt haben.
Im Produzierenden Gewerbe hat sich der Produktionsrückgang der beiden Vormonate im August merklich verlangsamt, obwohl die eingangs erwähnten Sondereffekte in der Kfz-Industrie noch Einfluss hatten. Die Erzeugung in der Industrie nahm im August dennoch lediglich um 0,1 % ab, im Zweimonatsvergleich Juli/August gegenüber Mai/Juni verringerte sich der Produktionsausstoß jedoch um 2,2 %. Die Produktion im Baugewerbe wurde im gleichen Zeitraum um 0,7 % eingeschränkt. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe nahmen nach Rückschlägen in den beiden Vormonaten im August demgegenüber um 2,0 % zu, bei kräftigen Auftragszuwächsen in der Kfz-Industrie. Allerdings lagen die Bestellungen im Zweimonatsvergleich bei einem Rückgang um 1,9 % noch deutlich im Minus. Hier dürfte sich auch weiterhin die geringere Dynamik des Welthandels und die gestiegene Unsicherheit durch die Handelskonflikte bemerkbar machen. Dennoch dürfte sich die Industriekonjunktur mit der allmählichen Auflösung des Zulassungsstaus im vierten Quartal erholen. Die seit Februar auf den höchsten Wert gestiegenen Geschäftserwartungen zeugen von Zuversicht. Das sehr gute Auftragspolster mit einer Reichweite von 5,6 Monaten gibt Sicherheit. Das Baugewerbe arbeitet nahe seiner Kapazitätsgrenzen, sein Boom dürfte anhalten.
Die gute Entwicklung des Arbeitsmarkts und kräftige Lohnzuwächse sorgen dafür, dass der private Konsum eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur bleibt. Die Bundesregierung erwartet in ihrer Herbstprojektion eine Ausweitung der privaten Konsumausgaben um 1,6 % im laufenden und um weitere 2,0 % im kommenden Jahr. Am aktuellen Rand deuten die Umsätze im Einzelhandel auf eine etwas langsamere Gangart hin, nach einem schwachen Start ins dritte Quartal sanken sie im August erneut geringfügig um -0,1 %. Die Umsätze im Kfz-Handel gingen im Juli ebenfalls zurück. Durch die Zulassungsprobleme bei Pkw sind auch die Neuzulassungen privater Kfz im September stark zurückgegangen (-32,8 % im Vergleich zum Vormonat). Für eine positive Entwicklung des privaten Konsums in den kommenden Monaten sprechen neben dem Anstieg der Einkommen die Stimmungsindikatoren. Sowohl das ifo Geschäftsklima für den Einzelhandel als auch das Konsumklima der Verbraucher haben sich im September verbessert.
Am Arbeitsmarkt hält die positive Entwicklung an. Die Erwerbstätigkeit erhöhte sich im August saisonbereinigt um 31.000 Personen; auf Jahresfrist betrug der Anstieg 1,3 %. Im Juli lag der Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen